Unternehmergenie Elon Musk: Von einem, der auszog, die Menschheit zu retten

Dies ist eine Über­set­zung des Arti­kels „Elon Musk – The World’s Rad­dest Man“, den Tim Urban am 7.5.2015 in sei­nem Blog waitbutwhy.com ver­öf­fent­licht hat. Deut­sche Über­set­zung von Mar­cel Mans­feld, mit freund­li­cher Geneh­mi­gung von Tim Urban. Lek­to­rat, Web­de­sign und tech­ni­sche Bear­bei­tung: Fried­rich Stiebeling.

Letz­ten Monat erhielt ich einen uner­war­te­ten Anruf.

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Falls es jemand noch nicht mit­be­kom­men haben soll­te: Elon Musk ist das größ­te Unter­neh­mer­ge­nie der Welt – und er hat sich vor­ge­nom­men, die Mensch­heit zu ret­ten.1

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In die­sem Blog­ar­ti­kel wer­de ich erzäh­len, wie er mit Gespür, Geschick und etwas Glück zum Mul­ti­mil­li­ar­där wur­de – und zu einem rea­len Vor­bild für Tony Stark, das Alter Ego des Super­hel­den Iron Man. Aber bevor ich damit los­le­ge, über­ge­be ich kurz das Wort an Vir­gin-Grün­der Richard Bran­son 2:

Was Skep­ti­ker für unmög­lich hiel­ten, hat Elon ange­packt und ver­wirk­licht. In den 1990er Jah­ren muss­te man noch Frem­den am Tele­fon sei­ne Kre­dit­kar­ten­num­mer durch­ge­ben. – Bis Elon den Online-Bezahl­dienst Pay­Pal schuf. Mit sei­nen Unter­neh­men Tes­la Motors und Sol­ar­Ci­ty macht er eine erneu­er­ba­re Zukunft schon heu­te zur Rea­li­tät… und mit SpaceX läu­tet er ein neu­es Zeit­al­ter der Welt­raum­er­for­schung ein… Es erscheint zunächst wider­sprüch­lich, dass Elon einer­seits unse­ren Pla­ne­ten ret­ten will und ande­rer­seits Raum­fäh­ren baut, damit wir die Erde ver­las­sen können.

Da Elon Musk also eine ech­te Berühmt­heit ist, hat­te ich mit die­sem Anruf nicht wirk­lich gerechnet.

Ein paar Tage spä­ter lief ich auf­ge­regt in mei­ner Woh­nung auf und ab, wäh­rend ich, noch im Schlaf­an­zug, mit Elon Musk tele­fo­nier­te. Wir unter­hiel­ten uns über Tes­la, SpaceX, die Automobil‑, Raum­fahrt- und Solar­in­dus­trie, und er erklär­te mir, bei wel­chen Aspek­ten die­ser The­men­be­rei­che vie­le Leu­te sei­nes Erach­tens Ver­ständ­nis­schwie­rig­kei­ten haben. Wenn ich Lust hät­te, über die­se The­men etwas zu schrei­ben, soll­te ich doch ein­fach nach Kali­for­ni­en rüber­kom­men. Dann könn­ten wir uns von Ange­sicht zu Ange­sicht dar­über unter­hal­ten, wenn mir das mei­ne Auf­ga­be erleich­tern würde.

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Über die­sen Vor­schlag muss­te ich wahr­lich nicht zwei­mal nach­den­ken. Nicht nur, weil Elon Musk eben Elon Musk ist, son­dern auch, weil schon seit gerau­mer Zeit die fol­gen­den bei­den getrenn­ten The­men auf der Lis­te mei­ner Ideen für künf­ti­ge Blog­ar­ti­kel stan­den (ich zitie­re wörtlich):

– „Elek­tro­au­tos vs Hybrid­au­tos vs Erd­gas­au­tos, auf Tes­la und nach­hal­ti­ge Ener­gie eingehen“

– „SpaceX, Musk, Mars?? Wie lernt man, Rake­ten zu bauen??“

Außer­dem woll­te ich über die­se The­men aus den­sel­ben Grün­den schrei­ben, aus denen ich über künst­li­che Intel­li­genz geschrie­ben habe: Mir war klar, dass die­se The­men in Zukunft enorm wich­tig sein wür­den und dass ich viel zu wenig dar­über wuss­te. – Und Elon Musk ist gera­de dabei, die­se bei­den Bran­chen auf den Kopf zu stellen.

Daher fühl­te ich mich wie jemand, der dar­über schrei­ben will, wie man Blit­ze wirft –  und plötz­lich ruft Zeus an und fragt, ob man nicht Lust hät­te, ihn dar­über auszufragen.

Also abge­macht! Der Plan ging so: Ich soll­te nach Kali­for­ni­en kom­men, die Fabri­ken von Tes­la und SpaceX besich­ti­gen, ein paar Inge­nieu­re bei­der Unter­neh­men tref­fen und mich auch mit Elon Musk höchst­per­sön­lich län­ger unter­hal­ten. Ich war voll­kom­men elektrisiert.

Ganz oben auf mei­ner Tages­ord­nung stand nun natür­lich: eine aus­ge­wach­se­ne Panik­at­ta­cke! Wie um alles in der Welt soll­te ich es anstel­len, bei den Gesprä­chen mit die­sen Leu­ten – immer­hin die Crè­me de la Crè­me der bes­ten Inge­nieu­re und Rake­ten­wis­sen­schaft­ler der Welt –  nicht wie ein ahnungs­lo­ser Tropf dazu­ste­hen? Da gab’s nur eins: Ich muss­te mir inner­halb kür­zes­ter Zeit Unmen­gen an pro­fun­dem Halb­wis­sen aneignen. 

Das Pro­blem bei dem Teu­fels­kerl Elon Musk ist aber, dass er in einer gan­zen Rei­he von Berei­chen sei­ne Fin­ger im Spiel hat: 

  • Auto­mo­bil­in­dus­trie
  • Raum­fahrt­in­dus­trie
  • Solar­in­dus­trie
  • Ener­gie­spei­che­rung
  • Satel­li­ten­in­dus­trie
  • Hoch­ge­schwin­dig­keits­bah­nen
  • … und, nun ja, der Besie­de­lung ande­rer Planeten

Mit Zeus wäre es defi­ni­tiv ein­fa­cher gewesen.

Also ver­brach­te ich die zwei Wochen, die mir bis zu mei­nem Trip an die West­küs­te blie­ben, mit Lesen, Lesen und noch­mals Lesen – und mir wur­de bald klar, dass ich die­se Fül­le an Infor­ma­tio­nen in meh­re­ren Blog­ar­ti­keln ver­pa­cken musste.

Wir wer­den die Unter­neh­men von Elon Musk und die dazu­ge­hö­ri­gen Sek­to­ren in den fol­gen­den Blog­ar­ti­keln die­ser Rei­he detail­liert beleuch­ten. Heu­te will ich erst­mal erläu­tern, wer er ist und war­um er so eine gro­ße Num­mer ist.

Die Geschich­te von Elon Musk

Anmer­kung: Am 19. Mai 2015 ist eine groß­ar­ti­ge Bio­gra­phie über Elon Musk erschie­nen, ver­fasst von dem Tech-Jour­na­lis­ten Ash­lee Van­ce. Ich konn­te vor­ab ein Pro­be­ex­em­plar ergat­tern, das mir die Erstel­lung die­ser Blog­ar­ti­kel-Rei­he enorm erleich­tert hat. Wem der fol­gen­de Kurz­ab­riss über das Leben von Elon Musk nicht reicht, der soll­te sich die Bio­gra­phie bestel­len.

Elon Musk wur­de 1971 in Süd­afri­ka gebo­ren. Sei­ne Kind­heit ver­lief alles ande­re als rosig – es gab fami­liä­re Pro­ble­me und in der Schu­le eck­te er häu­fig an.3

Wie vie­le ande­re gro­ße Per­sön­lich­kei­ten auch war Elon Musk jedoch von klein auf ein wiss­be­gie­ri­ger Auto­di­dakt. Sein Bru­der Kim­bal hat erzählt, dass Elon häu­fig zehn Stun­den am Tag las – viel Sci­ence-Fic­tion und spä­ter auch zuneh­mend Sach­bü­cher. Ab der vier­ten Klas­se schmö­ker­te er stän­dig in der Ency­clo­pe­dia Britannica.

Leser die­ser Blog­ar­ti­kel-Rei­he wer­den bald fest­stel­len, dass Elon Musk den Men­schen als Com­pu­ter ansieht, und damit hat er gewis­ser­ma­ßen auch Recht: Die Hard­ware des Men­schen besteht aus sei­nem Kör­per und sei­nem Gehirn. Die Soft­ware des Men­schen setzt sich zusam­men aus sei­ner Denk­wei­se, sei­nem Wer­te­sys­tem, sei­nen Gewohn­hei­ten und sei­ner Per­sön­lich­keit. Und Ler­nen ist für Musk „der Vor­gang des Spei­cherns von Daten und Algo­rith­men im Gehirn“. Zu den frus­trie­rends­ten Aspek­ten des for­ma­len Ler­nens in der Schu­le gehör­te für ihn die „lächer­lich nied­ri­ge Spei­cher­ge­schwin­dig­keit“, wenn der Leh­rer den Schü­lern im Klas­sen­zim­mer etwas erklär­te. Bis heu­te hat er sich den größ­ten Teil sei­nes Wis­sens durch Lesen selbst angeeignet.

Im Alter von neun Jah­ren ver­fiel er, nach dem Lesen, einer zwei­ten Lei­den­schaft, als er sei­nen ers­ten Com­pu­ter, einen Com­mo­do­re VIC-20, bekam. Der Rech­ner hat­te ein Spei­cher­ver­mö­gen von fünf Kilo­byte, und im Lie­fer­um­fang war eine Anlei­tung zum Pro­gram­mie­ren ent­hal­ten, die die Nut­zer inner­halb von sechs Mona­ten durch­ar­bei­ten soll­ten. Für den neun­jäh­ri­gen Stepp­ke Elon war das eine Sache von drei Tagen. Mit 12 pro­gram­mier­te er ein Com­pu­ter­spiel namens Bla­st­ar, das nach sei­ner spä­te­ren Aus­sa­ge „tri­vi­al, aber bes­ser als Flap­py Bird“ war. Im Jahr 1983 war es jeden­falls gut genug, um für 500 USD (heu­ti­ger Wert: 1200 USD) an eine Com­pu­ter­zeit­schrift ver­kauft zu wer­den – nicht übel für einen Jun­gen von 12 Jah­ren.4

In Süd­afri­ka fühl­te sich Elon Musk nie rich­tig hei­misch. Er pass­te nicht in die über­heb­li­che und rück­stän­di­ge Kul­tur der Weiß­afri­ka­ner (Buren), und für einen poten­zi­el­len Unter­neh­mer war die­ses Land der Apart­heid ein abso­lu­ter Alp­traum. Das Sili­con Val­ley hin­ge­gen war für ihn so etwas wie das Gelob­te Land, und so kehr­te Elon Musk Süd­afri­ka im Alter von 17 Jah­ren für immer den Rücken. Er leb­te zunächst in Kana­da, weil er dort als Sohn einer Kana­die­rin leich­ter eine Ein­rei­se­er­laub­nis erhielt, und zog ein paar Jah­re spä­ter mit­tels eines Wech­sels an die Uni­ver­si­tät von Penn­syl­va­nia in die USA.5

Als er an der Uni war, dach­te er dar­über nach, was er im Leben errei­chen woll­te, und stell­te sich als Aus­gangs­punkt die Fra­ge: „Was wird die Zukunft der Mensch­heit am stärks­ten beein­flus­sen?“ Sei­ne Ant­wort fass­te er in einer Lis­te mit fünf Punk­ten zusam­men: „das Inter­net; nach­hal­ti­ge Ener­gie; Welt­raum­er­for­schung, ins­be­son­de­re die dau­er­haf­te Ver­brei­tung des Lebens jen­seits der Erde; künst­li­che Intel­li­genz; die Umpro­gram­mie­rung des mensch­li­chen Genoms.“6

Wäh­rend er sich unsi­cher war, inwie­weit die Aus­wir­kun­gen der letz­ten bei­den Berei­che posi­tiv sein wür­den, war er zwar mit Blick auf die ers­ten drei Berei­che opti­mis­tisch, jedoch erschien ihm eine Kar­rie­re im Bereich der Welt­raum­er­for­schung damals unrea­lis­tisch. Somit blie­ben nur noch die Optio­nen Inter­net und nach­hal­ti­ge Ener­gie.

Er ent­schied sich zunächst für nach­hal­ti­ge Ener­gie. Nach sei­nem Uni­ab­schluss schrieb er sich an der Uni­ver­si­tät Stan­ford ein, wo er über Kon­den­sa­to­ren mit hoher Ener­gie­dich­te pro­mo­vie­ren woll­te. Mit­hil­fe die­ser Tech­no­lo­gie soll­ten effi­zi­en­te­re Mög­lich­kei­ten der Ener­gie­spei­che­rung gefun­den wer­den, als dies in her­kömm­li­chen Akku­mu­la­to­ren der Fall war. Denn ihm war bewusst, dass die effi­zi­en­te Ener­gie­spei­che­rung von ent­schei­den­der Bedeu­tung für die Ent­wick­lung einer auf nach­hal­ti­gen Ener­gie­quel­len beru­hen­den Zukunft sein und somit der Elek­tro­au­to­in­dus­trie schnel­ler zum Erfolg ver­hel­fen könnte.

Nur zwei Tage nach Beginn sei­nes Pro­mo­ti­ons­stu­di­ums erlitt er jedoch einen mas­si­ven Anfall von „Ver­pas­sens­angst“, denn wir schrie­ben das Jahr 1995 und er „konn­te es nicht ertra­gen, taten­los zuzu­se­hen, wie die Ent­wick­lung des Inter­nets an [ihm] vor­bei­rausch­te – [er] muss­te mit­mi­schen und es bes­ser machen.“7 Des­we­gen häng­te er kur­zer­hand sein Stan­ford-Stu­di­um an den Nagel, um in die Inter­net­bran­che einzusteigen.

Dazu woll­te er zunächst eine Stel­le bei Net­scape, dem Inter­net­gi­gan­ten des Jah­res 1995, ergat­tern. Sei­ne Stra­te­gie sah wie folgt aus: Ohne Ein­la­dung in die Ein­gangs­hal­le des Fir­men­ge­bäu­des mar­schie­ren, dort wie bestellt und nicht abge­holt her­um­ste­hen, ohne den Mut auf­zu­brin­gen, jeman­den anzu­spre­chen, und dann wie­der gehen.

Nach die­sem zwei­fel­haf­ten Kar­rie­re­schritt kam Elon Musk wie­der auf die Bei­ne, indem er gemein­sam mit sei­nem Bru­der Kim­bal (der ihm inzwi­schen in die USA gefolgt war) eine eige­ne Fir­ma grün­de­te: Zip2. Zip2 war in etwa eine ein­fa­che Mischung aus dem Emp­feh­lungs­por­tal Yelp und Goog­le Maps – aller­dings laaan­ge bevor der­ar­ti­ge Inter­net­diens­te über­haupt geschaf­fen wur­den. Die Musk-Brü­der woll­ten ver­su­chen, Unter­neh­men begreif­lich zu machen, dass ein Ein­trag in den Gel­ben Sei­ten bald nicht mehr rei­chen wür­de und dass es sinn­voll wäre, zusätz­lich auf ein Inter­net­ver­zeich­nis zu set­zen. Die Brü­der hat­ten kein Geld, schlie­fen im Büro und dusch­ten in einer YMCA-Her­ber­ge. Der „Chef-Pro­gram­mie­rer“ Elon saß rund um die Uhr am Rech­ner. Im Jahr 1995 war es fast ein Ding der Unmög­lich­keit, Fir­men­chefs davon zu über­zeu­gen, dass das Inter­net für sie nütz­lich sein könn­te. Die Musk-Brü­der beka­men nicht sel­ten zu hören, dass Wer­bung im Inter­net jawohl „die däm­lichs­te Idee seit Men­schen­ge­den­ken“8 sei. Den­noch schaff­ten sie es, ihren Kun­den­stamm im Lau­fe der Zeit ganz all­mäh­lich zu erwei­tern, und das Unter­neh­men wuchs. In der Hoch­pha­se des Inter­net­booms der 1990er Jah­re, als fast tag­täg­lich wie Kraut aus dem Boden schie­ßen­de Start­up-Unter­neh­men auf­ge­kauft wur­den, über­nahm Com­paq 1999 Zip2 für 307 Mio. USD. Elon Musk, gera­de mal 27 Jah­re alt, ging nach dem Ver­kauf mit 22 Mio. USD nach Hause.

Anschlie­ßend geschah etwas, das sich spä­ter als wie­der­keh­ren­des Mus­ter durch sein unter­neh­me­ri­sches Leben zie­hen soll­te: Nach­dem Musk ein Fir­men­aben­teu­er erfolg­reich abge­schlos­sen hat­te, stürz­te er sich umge­hend in das nächs­te, noch schwie­ri­ge­re und kom­ple­xe­re. Wenn er sich an das nor­ma­le Dreh­buch für das Leben von Dot­com-Mil­lio­nä­ren hät­te hal­ten wol­len, hät­te er sich nach dem Ver­kauf sei­ner Fir­ma in der Boom­zeit der 1990er eigent­lich mit dem gan­zen Geld zur Ruhe set­zen, sich als „Busi­ness Angel“ auf die Ver­wal­tung von Unter­neh­mens­be­tei­li­gun­gen  beschrän­ken und den Rest sei­nes Lebens an irgend­ei­nem Pool gemüt­lich Cock­tails schlür­fen müs­sen. Wenn er hin­ge­gen noch nicht genug gehabt hät­te, hät­te er auch mit dem Geld ande­rer Leu­te eine neue Fir­ma grün­den kön­nen. Aber Musk hält nicht viel von sol­chen Dreh­bü­chern. Des­halb inves­tier­te er drei Vier­tel sei­nes Net­to­ver­mö­gens in sei­ne nächs­te Idee: Er heg­te den unheim­lich ver­we­ge­nen Plan, letzt­lich eine Inter­net­bank auf­zu­bau­en, die Giro­kon­ten, Spar­kon­ten und Wert­pa­pier­de­pots anbie­tet. Sein neu­es Kind tauf­te er auf den Namen X.com. Heu­te mag die­se Idee gar nicht so ver­we­gen erschei­nen, aber im Jahr 1999 war die Grün­dung eines Inter­net-Start­ups, das es mit den gro­ßen Ban­ken auf­neh­men soll­te, eigent­lich undenkbar.

Im glei­chen Büro­ge­bäu­de wie X.com saß ein ande­rer Inter­net-Finanz­dienst­leis­ter namens Con­fi­ni­ty, gegrün­det von Peter Thiel und Max Lev­chin. Zu den zahl­rei­chen Dienst­leis­tun­gen, die X.com anbot, gehör­te ein ein­fa­cher Geld­trans­fer­dienst. Spä­ter ent­wi­ckel­te Con­fi­ni­ty einen ähn­li­chen Dienst. Bald dar­auf stell­ten die bei­den Unter­neh­men jedoch fest, dass ihr Geld­trans­fer­dienst auf eine gro­ße Nach­fra­ge stieß, so dass sie plötz­lich ärgs­te Kon­kur­ren­ten waren. Des­halb schlos­sen sie sich kur­zer­hand zusam­men – aus dem Gemein­schafts­un­ter­neh­men ging spä­ter das heu­ti­ge Pay­Pal hervor.

In dem Joint Ven­ture prall­ten nun aber zahl­rei­che Egos und wider­sprüch­li­che Stand­punk­te auf­ein­an­der: Neben Musk waren da Peter Thiel und eine Rei­he ande­rer Stars der Inter­net­bran­che. Und obwohl das Unter­neh­men rasch wuchs, stimm­te die Che­mie in der Fir­ma ein­fach nicht. Ende 2000 tra­ten die Aus­ein­an­der­set­zun­gen dann offen zuta­ge: Als Musk gera­de auf einer Mischung aus Fund­rai­sing-Trip und Hoch­zeits­rei­se (mit sei­ner ers­ten Frau Jus­ti­ne) war, zet­tel­te die Anti-Musk-Frak­ti­on einen Staats­streich an und ernann­te Peter Thiel an sei­ner Stel­le zum CEO. Musk kam damit über­ra­schend gut klar. Noch heu­te sagt er, dass er die Ent­schei­dung zwar nicht gut­heißt, sie aber nach­voll­zie­hen kann. Er behielt eine Füh­rungs­po­si­ti­on in der Fir­ma, inves­tier­te wei­ter Geld in sie und hat­te auch maß­geb­lich sei­ne Fin­ger im Spiel, als sie 2002 für 1,5 Mrd. USD an eBay ver­äu­ßert wur­de. Nach die­sem Ver­kauf war Musk als größ­ter Anteils­eig­ner des Unter­neh­mens um 180 Mio. USD (nach Steu­ern) rei­cher.9

Wenn Musk sich jemals an so etwas wie ein Dreh­buch für ein nor­ma­les Leben gehal­ten hat, dann warf er die­ses Dreh­buch spä­tes­tens jetzt, im Jahr 2002, als stein­rei­cher Mann von 31 Jah­ren, ein für alle­mal über Bord.

Sei­nen Wer­de­gang über die dar­auf­fol­gen­den 13 Jah­re bis heu­te wer­den wir im Lau­fe die­ser Blog­ar­ti­kel-Rei­he näher erläu­tern. Hier ist schon mal die Kurzfassung:

Im Jahr 2002, noch bevor der Ver­kauf von Pay­Pal abge­schlos­sen war, begann Musk damit, sämt­li­che ver­füg­ba­re Lite­ra­tur über Rake­ten­tech­no­lo­gie zu ver­schlin­gen, und noch im sel­ben Jahr star­te­te er mit 100 Mio. USD das wohl ver­rück­tes­te und aus­sichts­lo­ses­te unter­neh­me­ri­sche Aben­teu­er seit Men­schen­ge­den­ken: Er grün­de­te das Rake­ten­bau-Unter­neh­men SpaceX, des­sen erklär­tes Ziel es war, die Kos­ten der Raum­fahrt zu revo­lu­tio­nie­ren, um dafür zu sor­gen, dass (bit­te fest­hal­ten!) die mensch­li­che Spe­zi­es durch die Besie­de­lung des Mars mit min­des­tens einer Mil­li­on Men­schen bin­nen 100 Jah­ren auf meh­re­ren Pla­ne­ten fest ver­tre­ten ist.

Aah ja.

Im Jahr 2004 dann, als die­ses „Vor­ha­ben“ all­mäh­lich in Gang kam, fand Musk offen­bar, dass eine ver­rück­te und aus­sichts­lo­se Unter­neh­mung allein nicht genug ist – und lan­cier­te eine Elek­tro­au­to­fir­ma namens Tes­la, deren erklär­tes Ziel es war, die welt­wei­te Auto­in­dus­trie durch vor­zei­ti­ge Ein­läu­tung des elek­tro­mo­bi­len Zeit­al­ters zu revo­lu­tio­nie­ren, um so die Mensch­heit einer auf nach­hal­ti­ger Ener­gie beru­hen­den Zukunft einen gro­ßen Schritt näher­zu­brin­gen. Natür­lich grün­de­te Musk auch die­ses Unter­neh­men höchst­selbst, indem er das Start­ka­pi­tal von 70 Mio. USD aus eige­ner Tasche bestritt – wobei er den bedau­er­li­chen Umstand geflis­sent­lich über­ging, dass der letz­te US-Auto­her­stel­ler, der sich auf dem Markt bewäh­ren konn­te, vor fast 80 Jah­ren gegrün­det wor­den war (Chrys­ler 1925) – ganz zu schwei­gen von der Grün­dung eines erfolg­rei­chen Elek­troauto­her­stel­lers, die noch nie gelun­gen war. 

Und weil er schon mal dabei war, inves­tier­te er nur zwei Jah­re spä­ter, 2006, wei­te­re 10 Mio. EUR, um zusam­men mit zwei Cou­sins ein wei­te­res Unter­neh­men zu grün­den. Das Ziel der neu­en Fir­ma Sol­ar­Ci­ty bestand dar­in, die Ener­gie­er­zeu­gung zu revo­lu­tio­nie­ren. Dazu soll­ten über ein gro­ßes, dezen­tral orga­ni­sier­tes Nie­der­las­sungs­netz Solar­strom­an­la­gen auf Mil­lio­nen von Wohn­häu­sern instal­liert wer­den, um ihren Ver­brauch von aus der Ver­bren­nung von fos­si­len Brenn­stof­fen gewon­ne­nem Strom dras­tisch zu redu­zie­ren und so letzt­lich „die Mas­sen­ver­brei­tung von erneu­er­ba­ren Ener­gie­quel­len zu beschleu­ni­gen.“10

Ein Beob­ach­ter, der die Ent­wick­lun­gen in die­sen vier Jah­ren seit dem Ver­kauf von Pay­Pal ver­folg­te, muss­te zu dem ernüch­tern­den Schluss kom­men, dass er es mit einer tra­gi­schen Geschich­te zu tun hat­te: Der Geschich­te von einem wahn­sin­nig gewor­de­nen Inter­net­mil­lio­när, der sich hoff­nungs­los in so kost­spie­li­gen wie aus­sichts­lo­sen Pro­jek­ten ver­strick­te und dabei sein gesam­tes Ver­mö­gen verschleuderte.

Im Jahr 2008 schie­nen sich die schlimms­ten Befürch­tun­gen alle­samt zu bewahr­hei­ten. SpaceX hat­te inzwi­schen aus­ge­tüf­telt, wie man Rake­ten baut – nur lei­der kei­ne, die funk­tio­nier­ten. Bei allen drei bis­her unter­nom­me­nen Starts waren die Rake­ten explo­diert, noch bevor sie die Erd­um­lauf­bahn erreich­ten. SpaceX konn­te jedoch nur dann auf umfang­rei­che Inves­ti­tio­nen oder Fracht­auf­trä­ge hof­fen, wenn das Unter­neh­men es schaff­te, einen erfolg­rei­chen Rake­ten­start hin­zu­le­gen. Mitt­ler­wei­le reich­te das ver­blei­ben­de Ver­mö­gen von Musk jedoch nur noch für ein ein­zi­gen, einen letz­ten Ver­such. Wenn auch der vier­te Start­ver­such schei­tern wür­de, wäre SpaceX erledigt.

Unter­des­sen saß auch Tes­la, ein Stück wei­ter nörd­lich an der Bucht von San Fran­cis­co ansäs­sig, knie­tief in der Tin­te. Tes­la ent­wi­ckel­te sein ers­tes Elek­tro­au­to­mo­dell, den Tes­la Roads­ter, hat­te jedoch noch kein ein­zi­ges Exem­plar davon aus­ge­lie­fert, und die Aus­sich­ten waren düs­ter. In dem Sili­con-Val­ley-Tratsch­blog Val­ley­wag kam Tes­la mit sei­nem Roads­ter auf Rang 1 – aller­dings in einer Auf­lis­tung der wahr­schein­lichs­ten Tech-Fir­men­plei­ten des Jah­res 2007. Das allein wäre noch erträg­lich gewe­sen, wenn nicht gleich­zei­tig die Welt­wirt­schaft eine unver­mit­tel­te Bauch­lan­dung hin­ge­legt hät­te. Die Rezes­si­on traf die Auto­in­dus­trie am aller­här­tes­ten und ließ zudem jeg­li­che Inves­ti­tio­nen in Auto­her­stel­ler, vor allem natür­lich in Neu­lin­ge, die noch kein ein­zi­ges Auto ver­kauft hat­ten, abrupt zum Erlie­gen kom­men. Wegen die­ser Pro­ble­me stand also auch Tes­la kurz vor dem Aus.

Als der Plei­te­gei­er schon zur Lan­dung ansetz­te, um sich über die Über­res­te sei­ner bei­den Groß­pro­jek­te her­zu­ma­chen, konn­te Musk aber immer­hin auf die unein­ge­schränk­te Unter­stüt­zung der Frau an sei­ner Sei­te bau­en – sofern denn eine schmerz­haf­te Tren­nung nach 8 Ehe­jah­ren samt zünf­ti­gem Rosen­krieg mit die­sen Wor­ten beschrie­ben wer­den kann.

Fins­ter­nis.

Im Grun­de genom­men war Musk aber gar nicht so töricht, und sei­ne Unter­neh­men waren auch nicht schlecht. Sie waren sogar sehr, sehr gut. Aber es ist eben unfass­bar schwer, eine funk­ti­ons­tüch­ti­ge und zuver­läs­si­ge Rake­te zu bau­en, genau wie der Auf­bau eines Auto-Start­ups. Und weil nie­mand bereit war, in über­ehr­gei­zig bis aus­sichts­los erschei­nen­de Unter­neh­mens­pro­jek­te zu inves­tie­ren, ins­be­son­de­re nicht wäh­rend einer Rezes­si­on, muss­te Musk fast die gesam­ten Mit­tel aus eige­ner Tasche auf­brin­gen. Der Ver­kauf von Pay­Pal hat­te ihn zwar reich gemacht, er war aber nicht so reich, dass er die bei­den Unter­neh­men ewig am Lau­fen hal­ten konn­te. Ohne Geld­zu­fluss von außen war die „Start­bahn“ für SpaceX und Tes­la zu kurz, um abzu­he­ben. Die bei­den Unter­neh­men waren also nicht schlecht, sie brauch­ten nur mehr Zeit, um zum Erfolg zu kom­men – und die­se Zeit lief jetzt ab.

Doch in der dun­kels­ten Stun­de, als alles schon ver­lo­ren schien, wen­de­te sich plötz­lich das Blatt.

Im Sep­tem­ber 2008 star­te­te SpaceX sei­ne vier­te Rake­te (die die letz­te gewe­sen wäre, wenn sie ihre Fracht nicht erfolg­reich in den Orbit gebracht hät­te) – und es war ein Bil­der­buch-Start, die Mis­si­on ein vol­ler Erfolg.

Dar­auf­hin sag­te sich die NASA: „Was soll’s, lasst es uns mal mit die­sem Musk ver­su­chen!“ – und setz­te auf ihn: SpaceX bekam den Auf­trag, 12 Starts im Gesamt­wert von 1,6 Mrd. USD für die NASA abzu­wi­ckeln. Start­bahn ver­län­gert, SpaceX gerettet!

Und nur einen Tag spä­ter, am Hei­lig­abend 2008, als Musk sein letz­tes Geld zusam­men­kratz­te, um Tes­la am Lau­fen zu hal­ten, wil­lig­ten die Tes­la-Inves­to­ren wider­stre­bend ein, mit Musks Geld­sprit­ze gleich­zu­zie­hen – Start­bahn ver­län­gert. Fünf Mona­te spä­ter, als es schon etwas rosi­ger aus­sah, kam eine wei­te­re ent­schei­den­de Inves­ti­ti­on her­ein: 50 Mio. USD von Daim­ler. Tes­la gerettet!

So lie­ßen SpaceX und Tes­la Ende 2008 die buck­li­ge Start­bahn hin­ter sich, um in den sie­ben dar­auf­fol­gen­den Jah­ren einen nahe­zu kome­ten­haf­ten Auf­stieg hin­zu­le­gen. Für Elon Musk und sei­ne Unter­neh­men begann eine über­aus erfolg­rei­che, ja glor­rei­che Zeit, die die Welt ver­än­dern sollte.

Nach den ers­ten drei geschei­ter­ten Start­ver­su­chen ging bei den nächs­ten 20 Rake­ten­starts alles glatt. Die NASA ist mitt­ler­wei­le Stamm­kun­de bei SpaceX, aller­dings nur einer von vie­len, denn dank sei­ner Inno­va­tio­nen kann SpaceX viel güns­ti­ger als ande­re jemals zuvor Fracht in die Erd­um­lauf­bahn brin­gen. Bei die­sen 20 erfolg­rei­chen Starts gab es eine gan­ze Rei­he von „Pre­mie­ren“ für ein kom­mer­zi­el­les Raum­fahrt­un­ter­neh­men. Die vier Akteu­re, denen es bis dato gelun­gen ist, eine Raum­fäh­re in die Erd­um­lauf­bahn zu schie­ßen und wie­der heil zurück­zu­brin­gen, sind die USA, Russ­land, Chi­na – und SpaceX. Der­zeit tes­tet SpaceX eine neue Raum­fäh­re, die Men­schen ins All brin­gen soll, und gleich­zei­tig ent­wi­ckeln sie bereits ein viel grö­ße­res Raum­schiff, mit dem 100 Men­schen auf ein­mal zum Mars flie­gen kön­nen. Nach Inves­ti­tio­nen von Goog­le und Fide­li­ty liegt der Fir­men­wert von SpaceX heu­te bei 12 Mrd. USD.

Das Model S von Tes­la hat fan­tas­tisch ein­ge­schla­gen – und mit einer bis dato uner­reich­ten Kun­den­be­wer­tung von 99% und dem höchs­ten von der zustän­di­gen US-Behör­de NHTSA je ver­ge­be­nen Sicher­heits­ra­ting (5,4 von 5 Punk­ten) die gesam­te Auto­in­dus­trie düpiert. Dabei berei­tet Tes­la das Modell, mit dem sie die gesam­te Bran­che kom­plett auf den Kopf stel­len wol­len, erst noch vor: das auch für Leu­te mit klei­ne­rem Geld­beu­tel erschwing­li­che Model 3. Unter­des­sen liegt der Bör­sen­wert von Tes­la schon bei knapp 30 Mrd. USD. Doch damit nicht genug: Außer­dem wird Tes­la zum größ­ten Akkuh­er­stel­ler der Welt, sobald die in der Wüs­te von Neva­da ent­ste­hen­de „Giga­fac­to­ry“ ihren Betrieb auf­nimmt. Kein Wun­der, denn die rie­si­ge Fabrik wird die gesam­te welt­wei­te Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tät für Lithi­um-Ionen-Akkus mehr als verdoppeln.

Das Unter­neh­men Sol­ar­Ci­ty ist nach sei­nem Bör­sen­gang 2012 zum größ­ten Instal­la­teur von Solar­strom­an­la­gen in den USA gewor­den und hat heu­te einen Bör­sen­wert von knapp 6 Mrd. USD. In Buf­fa­lo im US-Bun­des­staat New York baut Sol­ar­Ci­ty gera­de die größ­te Solar­pa­nel­fa­brik des Lan­des. Außer­dem steht das Unter­neh­men vor dem Abschluss einer Part­ner­schaft mit Tes­la, in deren Rah­men sei­ne Solar­an­la­gen mit dem jüngst ent­wi­ckel­ten Haus­ak­ku von Tes­la, der soge­nann­ten Power­wall, kom­bi­niert wer­den könnten.

Und weil er nicht wuss­te, was er mit sei­ner gan­zen Frei­zeit anstel­len soll­te, treibt Musk neben­bei in einem wei­te­ren Pro­jekt die Ent­wick­lung eines Ver­kehrs­mit­tels der Zukunft vor­an, das er Hyper­loop getauft hat.

In ein paar Jah­ren, wenn die zur­zeit im Bau befind­li­chen Fabri­ken in Betrieb sind, wer­den die drei Unter­neh­men von Elon Musk ins­ge­samt mehr als 30 000 Beschäf­tig­te haben. Nach­dem er 2008 prak­tisch plei­te war und einem Freund erzähl­te, dass er wahr­schein­lich mit sei­ner Frau „bei sei­nen Schwie­ger­el­tern in den Kel­ler ein­zie­hen muss“11, ver­fügt er heu­te über ein Net­to­ver­mö­gen von 12,9 Mrd. USD.

In Anbe­tracht die­ser Ent­wick­lun­gen ist es nicht ver­wun­der­lich, dass Elon Musk prak­tisch zu einer leben­den Legen­de gewor­den ist. Weil er es geschafft hat, ein erfolg­rei­ches Elek­tro­au­to-Start­up samt einem welt­wei­ten Netz von Schnell­la­de­sta­tio­nen auf­zu­bau­en, wird er bis­wei­len in einem Atem­zug mit Indus­trie-Visio­nä­ren wie Hen­ry Ford oder John D. Rocke­fel­ler genannt. Auf­grund der Pio­nier­leis­tun­gen von SpaceX im Bereich der Rake­ten­tech­no­lo­gie wird Musk mit Howard Hug­hes ver­gli­chen, und ange­sichts der bran­chen­über­grei­fen­den Tech­no­lo­gie­fort­schrit­te, die er erzielt hat, wird er mit Tho­mas Edi­son auf eine Stu­fe gestellt. Wohl am häu­figs­ten aber wird Elon Musk mit Ste­ve Jobs ver­gli­chen, weil er wie die­ser in der Lage ist, rie­si­ge, ver­krus­te­te Indus­trie­bran­chen mit Din­gen zu revo­lu­tio­nie­ren, von denen noch nicht mal die Kun­den selbst wuss­ten, dass sie die­se haben woll­ten. Eini­ge sind sogar der Ansicht, dass er in einer eige­nen Liga über all die­sen berühm­ten Per­sön­lich­kei­ten spielt. Nach Mei­nung des Tech-Jour­na­lis­ten und Musk-Bio­gra­phen Ash­lee Van­ce haben die Errun­gen­schaf­ten von Elon Musk das Poten­zi­al, „alle Pro­duk­te von Howard Hug­hes und Ste­ve Jobs bei wei­tem zu über­tref­fen. Denn Musk hat gan­zen Sek­to­ren wie der Raum­fahrt­bran­che und der Auto­in­dus­trie, von der sich Ame­ri­ka prak­tisch abge­wandt hat­te, neu­es Leben und Magie ein­ge­haucht.“12

FChris Ander­son, der Lei­ter des Inno­va­ti­ons­fo­rums TED Talks, hat Musk als „das größ­te Unter­neh­mer­ge­nie unse­rer Zeit“ bezeich­net. Ande­re nen­nen ihn den „ech­ten Iron Man“ – und das nicht ohne Grund. So schick­te Regis­seur Jon Fav­reau vor Beginn der Dreh­ar­bei­ten den Iron-Man-Dar­stel­ler Robert Dow­ney juni­or zu einem Tref­fen mit Elon Musk in die SpaceX-Fabrik, damit er dort für sei­ne Rol­le das rea­le Vor­bild stu­die­ren konn­te.13 Der ulti­ma­ti­ve Beweis für sei­nen Legen­den­sta­tus aber ist, dass er sogar in der Zei­chen­trick­se­rie Die Simpsons auf­tre­ten durf­te.

Und mit die­sem sagen­um­wo­be­nen Mann tele­fo­nier­te ich nun also und lief dabei, noch im Schlaf­an­zug, auf­ge­regt in mei­ner Woh­nung auf und ab.

In unse­rem Tele­fon­ge­spräch stell­te Musk klar, dass ich kei­ne Wer­bung für sei­ne Unter­neh­men machen soll­te. Ich soll­te lie­ber die Ent­wick­lun­gen in den Bran­chen erläu­tern, in denen sei­ne Unter­neh­men aktiv sind, und erklä­ren, war­um die The­men­be­rei­che Elek­tro­au­tos, Erzeu­gung erneu­er­ba­rer Ener­gie und Raum­fahrt so wich­tig sind.

Auf gar kei­nen Fall aber soll­te ich über ihn statt über die zahl­rei­chen enorm bedeu­ten­den Ent­wick­lun­gen schrei­ben, die in die­sen Berei­chen vor sich gehen. Denn jedes Mal, wenn jemand etwas über sei­ne Per­son geschrie­ben hat, denkt Musk: Der hät­te statt­des­sen lie­ber über die End­lich­keit fos­si­ler Brenn­stof­fe, über Fort­schrit­te in der Akku­tech­nik oder über die Grün­de schrei­ben sol­len, aus denen die Mensch­heit unbe­dingt ande­re Pla­ne­ten besie­deln muss. (Dies geht ein­deu­tig aus der Ein­lei­tung der oben­ge­nann­ten Musk-Bio­gra­phie her­vor, in der der Autor von der ableh­nen­den Hal­tung Musks gegen­über der Bio­gra­phie berichtet.)

Des­halb kann ich mir bild­lich vor­stel­len, mit wie­viel Begeis­te­rung Musk die­sen ers­ten Blog­ar­ti­kel der Rei­he mit dem Titel „Unter­neh­mer­ge­nie Elon Musk: Von einem, der aus­zog, die Mensch­heit zu ret­ten“ auf­neh­men wird.

Aber ich habe mei­ne Grün­de. Im Rah­men die­ser Blog­ar­ti­kel-Rei­he wer­de ich den fol­gen­den bei­den Fra­gen auf den Grund gehen:

1) Wie­so eigent­lich tut Musk das, was er tut? Er ist fest davon über­zeugt, dass er sich der The­men ange­nom­men hat, die für die Erhal­tung einer lebens­wer­ten Zukunft für die Mensch­heit am drin­gends­ten und wich­tigs­ten sind. Die­se The­men wer­de ich gründ­lich ana­ly­sie­ren und dabei vor allem her­aus­zu­fin­den ver­su­chen, war­um Musk sie für so wich­tig hält.

2) War­um ist Musk in der Lage, das zu tun, was er tut? In jeder Gene­ra­ti­on gibt es eini­ge weni­ge Per­sön­lich­kei­ten, die den Wel­ten­lauf stark ver­än­dern, und es lohnt sich, die­se Per­sön­lich­kei­ten genau­er zu stu­die­ren. Sie „funk­tio­nie­ren“ anders als die ande­ren Men­schen – und ich den­ke, dass wir eine Men­ge von ihnen ler­nen können.

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Besuch der Fabri­ken von Elon Musk

Die Tes­la-Fabrik (im Nor­den Kali­for­ni­ens) und die SpaceX-Fabrik (im Süden Kali­for­ni­ens) sind nicht nur bei­de sehr groß, sie haben auch noch vie­le ande­re Gemeinsamkeiten.

Bei­de Fabri­ken sind hell und sau­ber, blitz­blank und weiß gestri­chen und haben extrem hohe Decken. Bei­de sehen eher wie Labo­re als wie her­kömm­li­che Fabri­ken aus. Und in bei­den Fabri­ken arbei­ten die im Büro täti­gen Inge­nieu­re und die in der Fer­ti­gung täti­gen Tech­ni­ker in gemein­sa­men Abtei­lun­gen eng zusam­men, so dass sie sich per­ma­nent aus­tau­schen und Feed­back geben kön­nen. Musk ist näm­lich davon über­zeugt, dass die­je­ni­gen, die die Tech­nik ent­wi­ckeln, auch dort arbei­ten soll­ten, wo die Fer­ti­gung statt­fin­det. Wäh­rend jedoch eine her­kömm­li­che Fabrik kein gutes Arbeits­um­feld für einen Inge­nieur wäre und ein her­kömm­li­ches Büro kein gutes Arbeits­um­feld für einen Fer­ti­gungs­tech­ni­ker, passt eine sau­be­re, futu­ris­ti­sche Labor­at­mo­sphä­re für bei­de Berufs­grup­pen. Außer­dem gibt es in bei­den Fabri­ken prak­tisch kei­ne abge­trenn­ten Büros – alle arbei­ten zusam­men in einer offe­nen Arbeitsumgebung.

Als ich zum ers­ten Mal bei der Tes­la-Fabrik vor­fuhr (gemein­sam mit mei­nem Freund Andrew), war ich zunächst voll­kom­men geplät­tet, wie rie­sig sie war. Als ich es dann nach­schlug, stell­te ich wenig über­rascht fest, dass die Tes­la-Fabrik das Gebäu­de mit der zweit­größ­ten Grund­flä­che der Welt ist.

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Die Fabrik gehör­te vor­her Gene­ral Motors und Toyo­ta, die sie im Jahr 2010 an Tes­la ver­kauf­ten. Zunächst mach­ten wir eine kom­plet­te Fabrik­be­sich­ti­gung, wobei mir als ers­tes die Heer­schar roter Auto­bau­ro­bo­ter auf­fiel14:

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Eben­falls enorm beein­dru­ckend waren die gro­ße Abtei­lung, in der aus­schließ­lich Akkus her­ge­stellt wer­den, und das Lager mit den bis zu 10 Ton­nen schwe­ren Alu­mi­ni­um­blech­rol­len, aus denen durch Schnei­den, Pres­sen, Bie­gen und Schwei­ßen die Tes­las geformt werden.

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Auch nicht zu ver­ach­ten: Die­se 50 Mio. USD teu­re gigan­ti­sche Pres­se, die mit einem Druck von 4500 Ton­nen arbei­tet (das ent­spricht dem Druck von 2500 über­ein­an­der gesta­pel­ten Autos). 

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In der Tes­la-Fabrik wur­den bis­lang rund 30 000 Autos pro Jahr her­ge­stellt, doch schon bald sol­len es 50 000 pro Jahr, also fast 1000 pro Woche, sein. Ich war vor Ort erstaunt, in was für einer schnel­len Abfol­ge die Fabrik die fer­ti­gen Autos „aus­warf“ – und konn­te es des­halb kaum glau­ben, als ich hör­te, dass Toyo­ta hier einst 1000 Autos am Tag pro­du­zier­te.

Ich durf­te auch das Tes­la-Design­stu­dio besu­chen (kei­ne Fotos erlaubt), wo die Desi­gner auf der einen Sei­te des Rau­mes an Bild­schir­men Fahr­zeug­ent­wür­fe zeich­ne­ten und auf der ande­ren Sei­te an Auto­mo­del­len aus Ton in Ori­gi­nal­grö­ße feil­ten. Ein 1:1‑Modell des in der Ent­wick­lungs­pha­se befind­li­chen Model 3 war von Desi­gnex­per­ten umringt, die mit win­zi­gen Instru­men­ten und Skal­pel­len hauch­dün­ne Scheib­chen (im Mil­li­me­ter­bruch­teil­be­reich) ent­fern­ten, um die Licht­re­fle­xio­nen auf der Sil­hou­et­te zu unter­su­chen. Außer­dem gab es dort einen 3D-Dru­cker, mit dem die Desi­gner jeder­zeit einen etwa schuh­gro­ßen Modell­ent­wurf „aus­dru­cken“ kön­nen, damit sie ihn rich­tig in die Hand neh­men und von allen Sei­ten betrach­ten kön­nen. Herr­lich futuristisch!

Am nächs­ten Tag besuch­te ich die neben­an gele­ge­ne SpaceX-Fabrik, die viel­leicht noch fas­zi­nie­ren­der ist. Da die Fabrik aber vol­ler fort­ge­schrit­te­ner Rake­ten­tech­no­lo­gie steckt und die­se von den Sicher­heits­be­hör­den als „Waf­fen­tech­no­lo­gie“ ein­ge­stuft wird, durf­te ich auch dort lei­der nicht foto­gra­fie­ren – denn aus uner­find­li­chen Grün­den darf nicht jeder daher­ge­lau­fe­ne Blog­ger Fotos von Waf­fen­tech­no­lo­gien machen.

Wie dem auch sei – nach den Besich­ti­gun­gen durf­te ich mich in bei­den Fabri­ken mit lei­ten­den Ent­wick­lern und Desi­gnern unter­hal­ten. Die Vor­stel­lungs­run­de lief immer in etwa nach dem glei­chen Mus­ter ab: Sie erklär­ten mir, dass sie maß­geb­li­che Exper­ten in Ihrem Fach­ge­biet sei­en, und ich berich­te­te mei­ner­seits, dass ich vor kur­zem die Grö­ße eines Gebäu­des berech­net hat­te, das alle Men­schen der Erde auf­neh­men könn­te. Im anschlie­ßen­den Gespräch stell­te ich ihnen Fra­gen über ihre Tätig­keit, ihren Arbeits­platz und die jewei­li­gen Bran­chen. Dann frag­te ich sie, wie ihr Ver­hält­nis zu Elon Musk sei und wie es so sei, für ihn zu arbei­ten. Sie waren alle ohne Aus­nah­me über­aus sym­pa­thisch und umgäng­lich und erschie­nen unglaub­lich intel­li­gent, wirk­ten dabei aber völ­lig unprä­ten­ti­ös. Musk hat ein­mal gesagt, dass er in Ein­stel­lungs­ge­sprä­chen einer strik­ten Maxi­me folgt: „Kei­ne Mist­ker­le“. Die posi­ti­ven Aus­wir­kun­gen die­ses Aus­wahl­kri­te­ri­ums war bei mei­nen Gesprä­chen vor Ort deut­lich spürbar.

Wie ist Elon Musk denn so als Chef?

Bei einer Inter­net­re­cher­che zu die­ser Fra­ge stößt man auf einen Quo­ra-Thread mit dem Titel: „Wie ist es, für Elon Musk zu arbeiten?“

Die ers­te Ant­wort stammt von einer ehe­ma­li­gen lang­jäh­ri­gen SpaceX-Ange­stell­ten, die von den Ereig­nis­sen an dem Tag berich­tet, an dem der drit­te Rake­ten­start­ver­such schei­ter­te. Dies war ein schwe­rer Schlag für das Unter­neh­men und für alle sei­ne Mit­ar­bei­ter, die jah­re­lang uner­müd­lich für ihr gemein­sa­mes Ziel gear­bei­tet hatten.

Die Frau beschreibt, wie Elon aus der Kom­man­do­zen­tra­le kam, um zu den Mit­ar­bei­tern zu spre­chen – und eine auf­mun­tern­de, ja mit­rei­ßen­de Rede hielt. Sie rühmt die „unend­li­che Weis­heit“ Musks und sagt: „Ich glau­be, die meis­ten von uns wären ihm danach, nur mit einer Fla­sche Son­nen­milch im Anschlag, bis zur Höl­le und zurück gefolgt. Das war das beein­dru­ckends­te Zeug­nis von Füh­rungs­stär­ke, das ich je erlebt habe.“ 

In der Ant­wort direkt dar­un­ter beschreibt ein anony­mer SpaceX-Inge­nieur sei­ne Erfah­run­gen mit Musk wie folgt:

„Man sieht immer sofort, wenn jemand gera­de aus einem Mee­ting mit Elon kommt: Er ist nie­der­ge­schla­gen… kei­ne Leis­tung ist gut genug, man muss die Kraft aus sich selbst schöp­fen, darf nicht von der Wert­schät­zung ande­rer abhän­gig sein, um die natür­lich völ­lig unzu­rei­chen­den 80-Stun­den-Wochen zu bewältigen.“

Bei mei­nen Inter­net­re­cher­chen und der Lek­tü­re der Musk-Bio­gra­phie stell­te ich bald fest, dass die­se bei­den Stel­lung­nah­men die Mei­nun­gen einer Viel­zahl von Musk-Mit­ar­bei­tern erstaun­lich tref­fend zusam­men­fas­sen. Die Zusam­men­ar­beit mit Musk scheint enorm viel Bewun­de­rung, aber auch eben­so­viel Ver­zweif­lung und Frust aus­zu­lö­sen. Am erstaun­lichs­ten dar­an ist aber, dass die­se bei­den gegen­sätz­li­chen Stand­punk­te oft­mals von ein und der­sel­ben Per­son geäu­ßert wer­den. So kann man wei­ter unten in der Ant­wort der von Musks Füh­rungs­stär­ke beein­druck­ten Ex-Mit­ar­bei­te­rin Fol­gen­des lesen: „Mit Musk zusam­men­zu­ar­bei­ten, ist kei­ne ange­neh­me Erfah­rung. Da er mit sich selbst nie zufrie­den ist, ist er es mit sei­nen Mit­ar­bei­tern auch nie… Das Pro­blem dar­an ist jedoch, dass er eine Maschi­ne ist, wir ande­ren aber nicht.“ – Und der frus­trier­te anony­me Inge­nieur räumt spä­ter ein, dass das Ver­hal­ten von Elon in Anbe­tracht der Schwie­rig­keit der anste­hen­den Her­aus­for­de­run­gen „nach­voll­zieh­bar“ sei und dass „es eine tol­le Fir­ma ist, für die ich total ger­ne arbeite.“ 

Auch in mei­nen eige­nen Gesprä­chen mit den Inge­nieu­ren und Desi­gnern der Musk-Fir­men stie­ßen die­se mehr­heit­lich in das­sel­be Horn: „Elon will immer wis­sen, war­um das nicht schnel­ler geht. Es muss immer höher, bes­ser und schnel­ler sein.“ Kur­ze Zeit spä­ter beton­te der­sel­be Mit­ar­bei­ter, wie ver­ständ­nis­voll und fair Musk in den Ver­hand­lun­gen über die Abfin­dung ent­las­se­ner Kol­le­gen ist.

Und ein Mit­ar­bei­ter, der über „vie­le schlaf­lo­se Näch­te“ klag­te, sag­te im nächs­ten Satz, dass er in der Fir­ma abso­lut glück­lich sei und hof­fe, sie nie ver­las­sen zu müssen.

Ein lei­ten­der Ange­stell­ter beschrieb die Inter­ak­ti­on mit Musk mit fol­gen­den Wor­ten: „Gesprä­che mit ihm sind immer hei­kel, weil er sehr starr­sin­nig ist und bei jedem The­ma tie­fer in die Mate­rie ein­drin­gen kann, als man erwar­tet hät­te – und auch tie­fer, als die eige­nen Kennt­nis­se auf dem jewei­li­gen Gebiet rei­chen. Bei Gesprä­chen mit ihm fühlt man sich wie bei einem Draht­seil­akt, vor allem wenn man bei einer tech­ni­schen Fra­ge [schluck!] ande­rer Mei­nung ist als er.“15

Der­sel­be Ange­stell­te, der vor­her bei einem gro­ßen Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men gear­bei­tet hat­te, bezeich­ne­te Musk auch als „den boden­stän­digs­ten Mil­li­ar­där, mit dem ich je zusam­men­ge­ar­bei­tet habe.“

Nach eini­ger Über­le­gung kam ich zu dem Schluss, dass der gemein­sa­me Nen­ner der bei­den gegen­sätz­li­chen Hal­tun­gen – der kul­ti­schen Ver­eh­rung sowie der wider­stre­ben­den Bereit­schaft, eigent­lich unzu­mut­ba­re Opfer zu brin­gen – letzt­lich Respekt ist. Die Leu­te, die für Musk arbei­ten, brin­gen ihm – unab­hän­gig davon, wie sie über sei­nen Füh­rungs­stil den­ken – ein hohes Maß an Respekt ent­ge­gen: für sei­ne Intel­li­genz, sei­ne Arbeits­mo­ral, sei­nen Mut und für die Grö­ße der Mis­sio­nen, die er sich auf­ge­bür­det hat. Ver­gli­chen mit die­sen Mis­sio­nen erschei­nen alle ande­ren in Fra­ge kom­men­den Arbeits­stel­len lächer­lich unbe­deu­tend und nichtig.

Vie­le, mit denen ich gere­det habe, äußer­ten auch Respekt für sei­ne Inte­gri­tät, die unter ande­rem in sei­ner Bestän­dig­keit zum Aus­druck kommt. In Inter­views sagt er seit zehn Jah­ren die­sel­ben Din­ge und ver­wen­det dabei oft­mals sogar noch Jah­re spä­ter den­sel­ben Wort­laut. Er sagt immer und in jeder Situa­ti­on, was er wirk­lich meint. Ein enger Mit­ar­bei­ter von Musk erzähl­te mir, dass er Musk manch­mal nach Pres­se­kon­fe­ren­zen oder Ver­hand­lun­gen mit Geschäfts­part­nern fragt, was sein ech­ter Stand­punkt ist und was er wirk­lich denkt. Dar­auf wür­de Musk immer nur lapi­dar ant­wor­ten: „Genau das, was ich gesagt habe.“

Ein paar Leu­te, mit denen ich gespro­chen habe, erwähn­ten noch, dass Musk unein­ge­schränkt der Wahr­heit und Kor­rekt­heit ver­schrie­ben ist. Mit nega­ti­ver Kri­tik an sei­ner Per­son kann er gut umge­hen und begrüßt sie sogar, solan­ge er denkt, dass sie zutrifft. Wenn jedoch in der Pres­se etwas Fal­sches über ihn oder sei­ne Unter­neh­men steht, kann er in der Regel nicht anders, als die Autoren dazu zu brin­gen, das rich­tig­zu­stel­len. Außer­dem hasst er lee­re Spin­dok­tor-Phra­sen wie „laut Stu­di­en“ oder „die Wis­sen­schaft ist ande­rer Mei­nung“. Und er wei­gert sich stand­haft, Wer­bung für Tes­la zu machen, wäh­rend das für ande­re Start­up-Auto­her­stel­ler eine Selbst­ver­ständ­lich­keit wäre – weil er Wer­bung für mani­pu­la­tiv und unehr­lich hält. Selbst die dra­ko­ni­schen Anfor­de­run­gen, die er an sei­ne Mit­ar­bei­ter stellt, gehen letzt­lich im Kern auf Inte­gri­tät zurück. Denn er mag zwar ein Tyrann sein, aber er ist nicht falsch. Wenn Mit­ar­bei­ter dazu gedrängt wer­den, 80-Stun­den-Wochen zu schie­ben, sind sie dar­über meist weni­ger erbost, wenn ihr Chef selbst 100 Stun­den die Woche arbeitet. 

Wo wir gera­de vom Chef spre­chen: Wir sind jetzt mit ihm zum Mit­tag­essen verabredet!

Mein Mit­tag­essen mit Elon Musk

Unser Tref­fen begann so:

Lunch-1

Lunch-2

Lunch-3

Lunch-5

Lunch-6

Lunch-2

Das ging noch etwa sie­ben Minu­ten so, bis ich es end­lich schaff­te, ihm mei­ne ers­te ver­nünf­ti­ge, wenn auch nicht beson­ders aus­ge­fal­le­ne Fra­ge über sei­ne Ein­schät­zung zum letz­ten SpaceX-Rake­ten­start zu stel­len (sie hat­ten ein extrem schwie­ri­ges Lan­de­ma­nö­ver ver­sucht – mehr dazu im SpaceX-Blog­ar­ti­kel). In sei­ner Ant­wort kamen unter ande­rem fol­gen­de Wör­ter vor: Hyper­schall, Ver­dün­nung, Ver­dich­tung, Über­schall, Mach 1, Mach 3, Mach 4, Mach 5, Vaku­um, Atmo­sphä­ren­schich­ten, Düsen, Stick­stoff, Heli­um, Mas­se, Impuls, Bal­lis­tik und Brems­zün­dung. Lei­der bekam ich einen Groß­teil der Ant­wort nicht rich­tig mit, weil ich auf­grund der sur­rea­len Situa­ti­on eine Art Film­riss erlit­ten hat­te. Und als ich end­lich wie­der zu mir gekom­men war, trau­te ich mich nicht, ihm Fra­gen zu sei­nen Aus­füh­run­gen zu stel­len, weil ich befürch­te­te, dass er das viel­leicht schon erklärt hat­te, wäh­rend ich weg­ge­tre­ten war. 

Als ich schließ­lich wie­der Herr mei­ner Sin­ne war und mich wie­der alters­ge­mäß arti­ku­lie­ren konn­te, ent­spann sich eine hoch­in­ter­es­san­te und ange­reg­te zwei­stün­di­ge Dis­kus­si­on.16

Elon Musk macht sich über vie­le The­men eine Men­ge Gedan­ken. Allein wäh­rend unse­res gemein­sa­men Mit­tag­essens spra­chen wir über: Elek­tro­au­tos, den Kli­ma­wan­del, künst­li­che Intel­li­genz, das Fer­mi-Para­do­xon, Bewusst­sein, wie­der­ver­wend­ba­re Rake­ten, die Besie­de­lung des Mars, die Schaf­fung einer Atmo­sphä­re auf dem Mars, Wah­len auf dem Mars, gene­ti­sche Pro­gram­mie­rung, sei­ne Kin­der, den Bevöl­ke­rungs­rück­gang, Phy­sik und Inge­nieur­wis­sen­schaf­ten, Tho­mas Edi­son und Niko­la Tes­la, Solar­ener­gie, eine CO2-Steu­er, die Defi­ni­ti­on eines Unter­neh­mens, über Warp-Antrieb bzw. Über­licht­ge­schwin­dig­keit durch Krüm­mung der Raum­zeit und war­um das fak­tisch nicht funk­tio­niert, dar­über, war­um man Nano­ro­bo­ter nicht ein­fach in den Blut­kreis­lauf schi­cken kann, über Gali­leo Gali­lei, Wil­liam Shake­speare, die Grün­der­vä­ter der USA, Hen­ry Ford, Isaac New­ton, Satel­li­ten und Eiszeiten. 

Was Elon Musk zu die­sen The­men im Ein­zel­nen gesagt hat, wer­de ich in den wei­te­ren Arti­keln die­ser Rei­he aus­führ­lich erklä­ren. Für den Moment möch­te ich nur fol­gen­de Punk­te festhalten:

— Er ist ziem­lich groß und kräf­tig gebaut. Das kommt auf dem Bild­schirm nicht wirk­lich rüber.

— Er bestell­te sich einen Bur­ger und ver­schlang ihn in zwei oder drei Bis­sen inner­halb von rund 15 Sekun­den. Sowas habe ich noch nie zuvor gesehen!

Er macht sich extrem gro­ße Sor­gen über künst­li­che Intel­li­genz (KI). In mei­nem Arti­kel über KI steht ein Zitat von ihm. Dem­nach fürch­tet er, dass wir durch die Ent­wick­lung von künst­li­cher Super­in­tel­li­genz (KSI) unkon­trol­lier­ba­re „Dämo­nen beschwö­ren“. Mir war aber nicht bewusst, wie viel er tat­säch­lich über die­ses The­ma nach­denkt. Er sag­te, KI-Sicher­heit sei eines der drei The­men, über die er am meis­ten nach­denkt – die bei­den ande­ren sind nach­hal­ti­ge Ener­gie und die Besie­de­lung ande­rer Pla­ne­ten, mit ande­ren Wor­ten Tes­la und SpaceX. Elon Musk ist ein hoch­in­tel­li­gen­ter Mann, der ver­dammt viel über KI weiß. Des­halb beun­ru­hi­gen sei­ne ernst­haf­ten Sor­gen mich eben­falls sehr. 

Auch das Fer­mi-Para­do­xon beschäf­tigt ihn. In mei­nem Blog­ar­ti­kel zu die­sem The­ma unter­tei­le ich die Anhän­ger des Fer­mi-Para­do­xons in zwei Lager: Die­je­ni­gen, die glau­ben, dass es da drau­ßen wegen irgend­ei­nes „gro­ßen Fil­ters“ kein ande­res hoch­in­tel­li­gen­tes Leben gibt, und die­je­ni­gen, die glau­ben, dass es da drau­ßen von intel­li­gen­tem Leben nur so wim­meln muss, wir aber aus irgend­ei­nem ande­ren Grund nichts von die­sem Leben mit­be­kom­men. Musk ist sich nicht sicher, auf wel­che der bei­den Erklä­run­gen er set­zen wür­de, ver­mu­tet aber, dass irgend­ein gro­ßer Fil­ter im Spiel sein könn­te. Für ihn „ergibt das Para­do­xon ein­fach kei­nen Sinn“, zumal die Lage „immer beun­ru­hi­gen­der“ wer­de, je mehr Zeit ver­strei­che. Die Tat­sa­che aber, dass wir mög­li­cher­wei­se eine der weni­gen Zivi­li­sa­tio­nen sind, die es auf­grund irgend­ei­nes über­aus sel­te­nen Zufalls durch den gro­ßen Fil­ter geschafft haben, bestärkt ihn noch mehr in der SpaceX-Mis­si­on: „Wenn wir sehr sel­ten sind, soll­ten wir bes­ser zuse­hen, dass wir schnell ande­re Pla­ne­ten besie­deln. Denn wenn fort­schritt­li­che Zivi­li­sa­tio­nen so fra­gil und gefähr­det sind, müs­sen wir alles in unse­rer Macht Ste­hen­de tun, um unse­re gerin­gen Über­le­bens­chan­cen dras­tisch zu erhö­hen.“ Auch die­se Über­le­gun­gen von Musk lösen bei mir Unbe­ha­gen aus. 

Bei der Fra­ge der Beschaf­fen­heit des Bewusst­seins waren Musk und ich unter­schied­li­cher Mei­nung. Ich betrach­te das Bewusst­sein als eine Art kon­ti­nu­ier­li­ches Spek­trum. Was wir als Bewusst­sein wahr­neh­men, beruht mei­nes Erach­tens dar­auf, wie es sich anfühlt, mensch­li­che Intel­li­genz zu haben. Wir sind intel­li­gen­ter und ver­fü­gen über „mehr Bewusst­sein“ als ein Men­schen­af­fe, der wie­der­um über mehr Bewusst­sein ver­fügt als ein Huhn usw. Ein Außer­ir­di­scher, der viel intel­li­gen­ter ist als wir, wäre dem­nach in jeder Hin­sicht für uns, was wir für einen Men­schen­af­fen (oder eine Amei­se) sind. Musk hin­ge­gen ver­tritt die Ansicht, dass das mensch­li­che Bewusst­sein mit einem ein­fa­chen Ein/Aus-Schal­ter ver­gleich­bar ist. Irgend­wann im Lau­fe unse­rer Evo­lu­ti­on sei die­ser Schal­ter bei uns umge­legt wor­den – bei ande­ren Tie­ren hin­ge­gen nicht. Er glaubt nicht an eine Glei­chung nach dem Mot­to „Amei­se : Mensch = Mensch : [viel intel­li­gen­te­rer Außer­ir­di­scher]“. Für ihn sind Men­schen halb­wegs leis­tungs­fä­hi­ge Com­pu­ter und intel­li­gen­te­re Wesen leis­tungs­fä­hi­ge­re Com­pu­ter. Er meint aber, dass letz­te­re unser Vor­stel­lungs­ver­mö­gen nicht so weit über­stei­gen wür­den, dass wir ihre Exis­tenz nicht ein­mal ansatz­wei­se erfas­sen könnten.

Ich erklär­te ihm recht aus­führ­lich, was ich mir von gene­ti­scher Umpro­gram­mie­rung ver­spre­che. Er glaubt nicht dar­an, dass der mensch­li­che Alte­rungs­pro­zess durch tech­no­lo­gi­sche Fort­schrit­te auf­ge­hal­ten wer­den kann, son­dern denkt, dass der Mensch ein all­ge­mei­nes Ver­falls­da­tum hat, das man nicht durch das Umle­gen eines ein­zi­gen Schal­ters auf­he­ben kann. Er sag­te dazu: „Das gan­ze Sys­tem geht den Bach run­ter. Men­schen, die 90 Jah­re alt sind, kön­nen ja nicht bei­spiels­wei­se wie­sel­flink ren­nen, nur nicht mehr rich­tig sehen. Das gan­ze Sys­tem wird all­mäh­lich run­ter­ge­fah­ren. Um die­sem Pro­zess ernst­haft etwas ent­ge­gen­zu­set­zen, müss­te man das kom­plet­te Genom umpro­gram­mie­ren oder jede ein­zel­ne Zel­le des Kör­pers austauschen.“

Bei jedem ande­ren Gesprächs­part­ner – und ich mei­ne wirk­lich jedem ande­ren – hät­te ich wahr­schein­lich mit den Schul­tern gezuckt und zuge­stimmt, weil die­se Argu­men­ta­ti­on stich­hal­tig erscheint. Aber ich hat­te hier immer­hin Elon Musk vor mir, und Elon Musk ist dafür bekannt, für die Mensch­heit die Koh­len aus dem Feu­er zu holen. Des­we­gen ließ ich es auf einen Ver­such ankommen:

Ich: Ja, aber… soll­te man es denn nicht wenigs­tens ver­su­chen? Ist die­se Ange­le­gen­heit denn nicht so wich­tig, dass Sie nicht viel­leicht eines Tages doch erwä­gen wür­den, sich damit zu befassen? 

Musk: Das Pro­blem ist, dass alle Gen­tech­ni­ker sich dar­auf ver­stän­digt haben, die mensch­li­che DNA nicht umzu­pro­gram­mie­ren. Des­halb müss­te man kei­ne tech­ni­sche, son­dern eine mora­li­sche Schlacht schlagen.

Ich: Aber Sie schla­gen doch schon so vie­le Schlach­ten! Sie könn­ten doch etwas Eige­nes auf die Bei­ne stel­len. Sie könn­ten alle Gen­tech­ni­ker, die an der Sache inter­es­siert sind, zusam­men­brin­gen, ein Labor bau­en und das Pro­blem meistern.

Musk: Wis­sen Sie, ich nen­ne das das „Hit­ler-Pro­blem“. Hit­ler hat­te sich in den Kopf gesetzt, einen Über­men­schen und gene­ti­sche Rein­heit zu schaf­fen. Des­we­gen stellt sich die Fra­ge, wie man das Hit­ler-Pro­blem lösen könn­te. Ich weiß es nicht…

Ich: Ich den­ke, dass es da bestimmt eine Mög­lich­keit gibt. Sie haben doch gesagt, dass Hen­ry Ford letzt­lich immer nur einen Weg fand, um Hin­der­nis­se aus dem Weg zu räu­men, und bei Ihnen ist es genau­so: Sie fin­den immer einen Weg. Ich glau­be, dass die­se Auf­ga­be genau­so wich­tig und ambi­tio­niert wäre wie Ihre ande­ren Mis­sio­nen und dass es sich loh­nen wür­de, irgend­wie einen Weg zu fin­den, all die­se mora­li­schen und sons­ti­gen Hin­der­nis­se zu überwinden.

Musk: Nun, ich mei­ne… ich glau­be schon, dass das… um die­se Schwie­rig­kei­ten grund­sätz­lich zu bewäl­ti­gen, müs­sen wir unse­re DNA umpro­gram­mie­ren. Das ist die ein­zi­ge Möglichkeit.

Ich: … und DNA ist letz­ten Endes ja nur phy­si­sches Material.

Musk: [nickt nach­denk­lich mit dem Kopf, wäh­rend er über mei­ne Schul­ter starrt, und hält dann inne] DNA ist Software.

Anmer­kun­gen:

1) Es macht wirk­lich Spaß, auf Elon Musk ein­zu­drin­gen, sich noch einer wei­te­ren schein­bar unlös­ba­ren Auf­ga­be anzu­neh­men, und so zu tun, als sei man ent­täuscht, dass er noch nicht dar­an arbei­tet – wo er doch schon mehr für die Mensch­heit tut, als wirk­lich jeder ande­re Mensch auf der Welt. 

2) Es macht auch einen Rie­sen­spaß, mora­li­sche Fra­gen in Bezug auf gene­ti­sche Pro­gram­mie­rung mit einem lapi­da­ren „Ich den­ke, dass es da bestimmt eine Mög­lich­keit gibt“ bei­sei­te zu wischen und zu behaup­ten, DNA – die abso­lut kleins­te und kom­ple­xes­te Sub­stanz auf Erden – sei „letz­ten Endes ja nur phy­si­sches Mate­ri­al“, obwohl man kei­nen blas­sen Schim­mer hat, wovon man da über­haupt redet. Denn letzt­lich wird natür­lich er sich mit die­sen Pro­ble­men rum­schla­gen müs­sen und nicht ich.

3) Ich glau­be, dass es mir gelun­gen ist, den Samen zu pflan­zen. Falls sich Musk in 15 Jah­ren des The­mas Human­ge­ne­tik annimmt und wir in der Fol­ge alle 250 Jah­re alt wer­den, schul­det Ihr mir alle einen Drink!

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Wenn man sich vie­le Inter­views mit Elon Musk ansieht, fällt einem auf, dass er immer wie­der Abwand­lun­gen der fol­gen­den Fra­ge beant­wor­ten muss, die Chris Ander­son ihm 2013 auf der Büh­ne der TED-Kon­fe­renz gestellt hat­te.

Wie haben Sie das geschafft? Die­se Pro­jek­te Pay­Pal, Sol­ar­Ci­ty, Tes­la, SpaceX sind so unfass­bar unter­schied­lich. Sie sind von ihren Aus­ma­ßen her so unglaub­lich ehr­gei­zig. Wie um alles in der Welt konn­te es eine Per­son schaf­fen, der­ar­ti­ge Inno­va­tio­nen zu erzie­len? Was haben Sie, was ande­re nicht haben? Kön­nen Sie uns Ihr Geheim­re­zept verraten?

Für Elon Musks Erfolg gibt es vie­le Grün­de. Ich den­ke aber, dass Musk eine Art „Geheim­re­zept“ hat, dem es zu ver­dan­ken ist, dass er in einer ande­ren Liga spielt als selbst die ande­ren berühm­ten Mil­li­ar­dä­re unse­rer Zeit. Ich habe eine Theo­rie dar­über, was dahin­ter­steckt. Ich glau­be, dass es etwas damit zu tun hat, wie Musk denkt, wie er Pro­ble­me ver­stand­ge­lei­tet löst und wie er die Welt betrach­tet. Behal­tet die­se Idee bit­te im wei­te­ren Ver­lauf die­ser Blog­ar­ti­kel-Rei­he im Hin­ter­kopf. Wir wer­den im letz­ten Teil die­ser Rei­he aus­führ­lich dar­auf eingehen.

Für heu­te ver­ab­schie­de ich mich mit die­sem Foto von Elon Musk mit einem Panik-Mons­ter.

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Nächs­ter Teil die­ser Rei­he: Teil 2: Wie Tes­la die Welt ver­än­dern wird (deut­sche Über­set­zung folgt) 

Wei­te­re Tei­le die­ser Rei­he (nur auf Englisch):

Teil 3: Wie (und war­um) SpaceX den Mars besie­deln wird
Teil 4: War­um Chef­koch Musk sei­nes­glei­chen sucht: Musks Geheim­re­zept auf der Spur

Zusatz­ar­ti­kel 1: Die Geschich­te von Solar City
Zusatz­ar­ti­kel 2: Die Geschich­te des Hyperloops

Wei­te­re Musk-bezo­ge­ne WBW-Artikel:

The AI Revo­lu­ti­on: The Road to Superintelligence

The Fer­mi Paradox

What Makes You You?


Quel­len

Die Infor­ma­tio­nen für die­sen Blog­ar­ti­kel habe ich zu einem Groß­teil in den Gesprä­chen mit Elon Musk und sei­nen Mit­ar­bei­tern gesam­melt. Außer­dem habe ich mich, wie bereits erwähnt, auf die von Ash­lee Van­ce ver­fass­te aus­ge­zeich­ne­te Bio­gra­phie mit dem Titel Elon Musk: Wie Elon Musk die Welt ver­än­dert — Die Bio­gra­fie gestützt. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen stam­men aus den nach­ste­hend auf­ge­führ­ten Quellen:

Doku­men­ta­ti­on: Reven­ge of the Elec­tric Car
TED Talks: Elon Musk: The mind behind Tes­la, SpaceX, SolarCity
Khan Aca­de­my: Inter­view With Elon Musk
Quo­ra: What is it like to work with Elon Musk?
SXSW: Inter­view with Elon Musk
Con­su­mer Reports: Tes­la Model S: The Elec­tric Car that Shat­ters Every Myth
Wired: How the Tes­la Model S is Made
Inter­view: Elon Musk says he’s a big­ger fan of Edi­son than Tesla
Inter­view: Elon Musk gets introspective
Busi­ness Insi­der: For­mer SpaceX Exec Explains How Elon Musk Taught Hims­elf Rocket Science
Esqui­re: Elon Musk: The Tri­umph of His Will
Oxford Mar­tin School: Elon Musk on The Future of Ener­gy and Transport
MIT-Inter­view: Elon Musk com­pa­res AI efforts to “Sum­mo­ning the Demon”
Doku­men­ta­ti­on: Bil­lionaire Elon Musk : How I Beca­me The Real ‘Iron Man’
Red­dit: Elon Musk AMA
Chris Ander­son: Chris Ander­son on Elon Musk, the World’s Most Remar­kab­le Entrepreneur
Engineering.com: Who’s Bet­ter? Engi­neers or Scientists?
For­bes: Big Day For SpaceX As Elon Musk Tells His Mom ‘I Haven’t Star­ted Yet’

2 Gedanken zu „Unternehmergenie Elon Musk: Von einem, der auszog, die Menschheit zu retten“

  1. Dan­ke für die­sen Arti­kel. Er ist sehr ver­ständ­lich u span­nend geschrie­ben, obwohl die The­men sehr kom­plex sind. Man ver­steht mehr von den Hin­ter­grün­den und Zie­len der ver­schie­de­nen Unter­neh­men und Musks Grund­ge­dan­ken; wie alles zusam­men­hängt. Außer­dem sind Ihre Zwi­schen­ge­dan­ken wit­zig und nach­voll­zieh­bar. Es fühlt sich an, als wäre man life im Dia­log dabei und dank Ihrer Zwi­schen­ge­dan­ken auch nicht wie ein kom­plet­ter Trottel.

    1. Wir haben den Arti­kel auch gern aus dem Eng­li­schen (Elon Musk — The World’s Rad­dest Man) über­setzt! Der Autor Tim Urban ver­öf­fent­licht in sei­nem Blog nur sel­ten Arti­kel, aber wenn er es tut, sind sie über Jah­re gereift und gehen zumeist weit in die Tie­fe des jewei­li­gen The­mas. Dabei sorgt sein per­sön­li­cher Schreib- und Zei­chen­stil dafür, dass man ihm in sei­nen oft episch lan­gen Tex­ten gern in die hin­ters­ten Ecken des “Kanin­chen­baus” (engl.: rab­bit hole ) des The­mas folgt. Sei­ne Arbeit war unse­re Inspi­ra­ti­on für die­sen Blog 🙂

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