Dies ist eine Übersetzung des Artikels „Elon Musk – The World’s Raddest Man“, den Tim Urban am 7.5.2015 in seinem Blog waitbutwhy.com veröffentlicht hat. Deutsche Übersetzung von Marcel Mansfeld, mit freundlicher Genehmigung von Tim Urban. Lektorat, Webdesign und technische Bearbeitung: Friedrich Stiebeling.
Letzten Monat erhielt ich einen unerwarteten Anruf.
Falls es jemand noch nicht mitbekommen haben sollte: Elon Musk ist das größte Unternehmergenie der Welt – und er hat sich vorgenommen, die Menschheit zu retten.1
In diesem Blogartikel werde ich erzählen, wie er mit Gespür, Geschick und etwas Glück zum Multimilliardär wurde – und zu einem realen Vorbild für Tony Stark, das Alter Ego des Superhelden Iron Man. Aber bevor ich damit loslege, übergebe ich kurz das Wort an Virgin-Gründer Richard Branson 2:
Was Skeptiker für unmöglich hielten, hat Elon angepackt und verwirklicht. In den 1990er Jahren musste man noch Fremden am Telefon seine Kreditkartennummer durchgeben. – Bis Elon den Online-Bezahldienst PayPal schuf. Mit seinen Unternehmen Tesla Motors und SolarCity macht er eine erneuerbare Zukunft schon heute zur Realität… und mit SpaceX läutet er ein neues Zeitalter der Weltraumerforschung ein… Es erscheint zunächst widersprüchlich, dass Elon einerseits unseren Planeten retten will und andererseits Raumfähren baut, damit wir die Erde verlassen können.
Da Elon Musk also eine echte Berühmtheit ist, hatte ich mit diesem Anruf nicht wirklich gerechnet.
Ein paar Tage später lief ich aufgeregt in meiner Wohnung auf und ab, während ich, noch im Schlafanzug, mit Elon Musk telefonierte. Wir unterhielten uns über Tesla, SpaceX, die Automobil‑, Raumfahrt- und Solarindustrie, und er erklärte mir, bei welchen Aspekten dieser Themenbereiche viele Leute seines Erachtens Verständnisschwierigkeiten haben. Wenn ich Lust hätte, über diese Themen etwas zu schreiben, sollte ich doch einfach nach Kalifornien rüberkommen. Dann könnten wir uns von Angesicht zu Angesicht darüber unterhalten, wenn mir das meine Aufgabe erleichtern würde.
Über diesen Vorschlag musste ich wahrlich nicht zweimal nachdenken. Nicht nur, weil Elon Musk eben Elon Musk ist, sondern auch, weil schon seit geraumer Zeit die folgenden beiden getrennten Themen auf der Liste meiner Ideen für künftige Blogartikel standen (ich zitiere wörtlich):
– „Elektroautos vs Hybridautos vs Erdgasautos, auf Tesla und nachhaltige Energie eingehen“
– „SpaceX, Musk, Mars?? Wie lernt man, Raketen zu bauen??“
Außerdem wollte ich über diese Themen aus denselben Gründen schreiben, aus denen ich über künstliche Intelligenz geschrieben habe: Mir war klar, dass diese Themen in Zukunft enorm wichtig sein würden und dass ich viel zu wenig darüber wusste. – Und Elon Musk ist gerade dabei, diese beiden Branchen auf den Kopf zu stellen.
Daher fühlte ich mich wie jemand, der darüber schreiben will, wie man Blitze wirft – und plötzlich ruft Zeus an und fragt, ob man nicht Lust hätte, ihn darüber auszufragen.
Also abgemacht! Der Plan ging so: Ich sollte nach Kalifornien kommen, die Fabriken von Tesla und SpaceX besichtigen, ein paar Ingenieure beider Unternehmen treffen und mich auch mit Elon Musk höchstpersönlich länger unterhalten. Ich war vollkommen elektrisiert.
Ganz oben auf meiner Tagesordnung stand nun natürlich: eine ausgewachsene Panikattacke! Wie um alles in der Welt sollte ich es anstellen, bei den Gesprächen mit diesen Leuten – immerhin die Crème de la Crème der besten Ingenieure und Raketenwissenschaftler der Welt – nicht wie ein ahnungsloser Tropf dazustehen? Da gab’s nur eins: Ich musste mir innerhalb kürzester Zeit Unmengen an profundem Halbwissen aneignen.
Das Problem bei dem Teufelskerl Elon Musk ist aber, dass er in einer ganzen Reihe von Bereichen seine Finger im Spiel hat:
- Automobilindustrie
- Raumfahrtindustrie
- Solarindustrie
- Energiespeicherung
- Satellitenindustrie
- Hochgeschwindigkeitsbahnen
- … und, nun ja, der Besiedelung anderer Planeten
Mit Zeus wäre es definitiv einfacher gewesen.
Also verbrachte ich die zwei Wochen, die mir bis zu meinem Trip an die Westküste blieben, mit Lesen, Lesen und nochmals Lesen – und mir wurde bald klar, dass ich diese Fülle an Informationen in mehreren Blogartikeln verpacken musste.
Wir werden die Unternehmen von Elon Musk und die dazugehörigen Sektoren in den folgenden Blogartikeln dieser Reihe detailliert beleuchten. Heute will ich erstmal erläutern, wer er ist und warum er so eine große Nummer ist.
Die Geschichte von Elon Musk
Anmerkung: Am 19. Mai 2015 ist eine großartige Biographie über Elon Musk erschienen, verfasst von dem Tech-Journalisten Ashlee Vance. Ich konnte vorab ein Probeexemplar ergattern, das mir die Erstellung dieser Blogartikel-Reihe enorm erleichtert hat. Wem der folgende Kurzabriss über das Leben von Elon Musk nicht reicht, der sollte sich die Biographie bestellen.
Elon Musk wurde 1971 in Südafrika geboren. Seine Kindheit verlief alles andere als rosig – es gab familiäre Probleme und in der Schule eckte er häufig an.3
Wie viele andere große Persönlichkeiten auch war Elon Musk jedoch von klein auf ein wissbegieriger Autodidakt. Sein Bruder Kimbal hat erzählt, dass Elon häufig zehn Stunden am Tag las – viel Science-Fiction und später auch zunehmend Sachbücher. Ab der vierten Klasse schmökerte er ständig in der Encyclopedia Britannica.
Leser dieser Blogartikel-Reihe werden bald feststellen, dass Elon Musk den Menschen als Computer ansieht, und damit hat er gewissermaßen auch Recht: Die Hardware des Menschen besteht aus seinem Körper und seinem Gehirn. Die Software des Menschen setzt sich zusammen aus seiner Denkweise, seinem Wertesystem, seinen Gewohnheiten und seiner Persönlichkeit. Und Lernen ist für Musk „der Vorgang des Speicherns von Daten und Algorithmen im Gehirn“. Zu den frustrierendsten Aspekten des formalen Lernens in der Schule gehörte für ihn die „lächerlich niedrige Speichergeschwindigkeit“, wenn der Lehrer den Schülern im Klassenzimmer etwas erklärte. Bis heute hat er sich den größten Teil seines Wissens durch Lesen selbst angeeignet.
Im Alter von neun Jahren verfiel er, nach dem Lesen, einer zweiten Leidenschaft, als er seinen ersten Computer, einen Commodore VIC-20, bekam. Der Rechner hatte ein Speichervermögen von fünf Kilobyte, und im Lieferumfang war eine Anleitung zum Programmieren enthalten, die die Nutzer innerhalb von sechs Monaten durcharbeiten sollten. Für den neunjährigen Steppke Elon war das eine Sache von drei Tagen. Mit 12 programmierte er ein Computerspiel namens Blastar, das nach seiner späteren Aussage „trivial, aber besser als Flappy Bird“ war. Im Jahr 1983 war es jedenfalls gut genug, um für 500 USD (heutiger Wert: 1200 USD) an eine Computerzeitschrift verkauft zu werden – nicht übel für einen Jungen von 12 Jahren.4
In Südafrika fühlte sich Elon Musk nie richtig heimisch. Er passte nicht in die überhebliche und rückständige Kultur der Weißafrikaner (Buren), und für einen potenziellen Unternehmer war dieses Land der Apartheid ein absoluter Alptraum. Das Silicon Valley hingegen war für ihn so etwas wie das Gelobte Land, und so kehrte Elon Musk Südafrika im Alter von 17 Jahren für immer den Rücken. Er lebte zunächst in Kanada, weil er dort als Sohn einer Kanadierin leichter eine Einreiseerlaubnis erhielt, und zog ein paar Jahre später mittels eines Wechsels an die Universität von Pennsylvania in die USA.5
Als er an der Uni war, dachte er darüber nach, was er im Leben erreichen wollte, und stellte sich als Ausgangspunkt die Frage: „Was wird die Zukunft der Menschheit am stärksten beeinflussen?“ Seine Antwort fasste er in einer Liste mit fünf Punkten zusammen: „das Internet; nachhaltige Energie; Weltraumerforschung, insbesondere die dauerhafte Verbreitung des Lebens jenseits der Erde; künstliche Intelligenz; die Umprogrammierung des menschlichen Genoms.“6
Während er sich unsicher war, inwieweit die Auswirkungen der letzten beiden Bereiche positiv sein würden, war er zwar mit Blick auf die ersten drei Bereiche optimistisch, jedoch erschien ihm eine Karriere im Bereich der Weltraumerforschung damals unrealistisch. Somit blieben nur noch die Optionen Internet und nachhaltige Energie.
Er entschied sich zunächst für nachhaltige Energie. Nach seinem Uniabschluss schrieb er sich an der Universität Stanford ein, wo er über Kondensatoren mit hoher Energiedichte promovieren wollte. Mithilfe dieser Technologie sollten effizientere Möglichkeiten der Energiespeicherung gefunden werden, als dies in herkömmlichen Akkumulatoren der Fall war. Denn ihm war bewusst, dass die effiziente Energiespeicherung von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung einer auf nachhaltigen Energiequellen beruhenden Zukunft sein und somit der Elektroautoindustrie schneller zum Erfolg verhelfen könnte.
Nur zwei Tage nach Beginn seines Promotionsstudiums erlitt er jedoch einen massiven Anfall von „Verpassensangst“, denn wir schrieben das Jahr 1995 und er „konnte es nicht ertragen, tatenlos zuzusehen, wie die Entwicklung des Internets an [ihm] vorbeirauschte – [er] musste mitmischen und es besser machen.“7 Deswegen hängte er kurzerhand sein Stanford-Studium an den Nagel, um in die Internetbranche einzusteigen.
Dazu wollte er zunächst eine Stelle bei Netscape, dem Internetgiganten des Jahres 1995, ergattern. Seine Strategie sah wie folgt aus: Ohne Einladung in die Eingangshalle des Firmengebäudes marschieren, dort wie bestellt und nicht abgeholt herumstehen, ohne den Mut aufzubringen, jemanden anzusprechen, und dann wieder gehen.
Nach diesem zweifelhaften Karriereschritt kam Elon Musk wieder auf die Beine, indem er gemeinsam mit seinem Bruder Kimbal (der ihm inzwischen in die USA gefolgt war) eine eigene Firma gründete: Zip2. Zip2 war in etwa eine einfache Mischung aus dem Empfehlungsportal Yelp und Google Maps – allerdings laaange bevor derartige Internetdienste überhaupt geschaffen wurden. Die Musk-Brüder wollten versuchen, Unternehmen begreiflich zu machen, dass ein Eintrag in den Gelben Seiten bald nicht mehr reichen würde und dass es sinnvoll wäre, zusätzlich auf ein Internetverzeichnis zu setzen. Die Brüder hatten kein Geld, schliefen im Büro und duschten in einer YMCA-Herberge. Der „Chef-Programmierer“ Elon saß rund um die Uhr am Rechner. Im Jahr 1995 war es fast ein Ding der Unmöglichkeit, Firmenchefs davon zu überzeugen, dass das Internet für sie nützlich sein könnte. Die Musk-Brüder bekamen nicht selten zu hören, dass Werbung im Internet jawohl „die dämlichste Idee seit Menschengedenken“8 sei. Dennoch schafften sie es, ihren Kundenstamm im Laufe der Zeit ganz allmählich zu erweitern, und das Unternehmen wuchs. In der Hochphase des Internetbooms der 1990er Jahre, als fast tagtäglich wie Kraut aus dem Boden schießende Startup-Unternehmen aufgekauft wurden, übernahm Compaq 1999 Zip2 für 307 Mio. USD. Elon Musk, gerade mal 27 Jahre alt, ging nach dem Verkauf mit 22 Mio. USD nach Hause.
Anschließend geschah etwas, das sich später als wiederkehrendes Muster durch sein unternehmerisches Leben ziehen sollte: Nachdem Musk ein Firmenabenteuer erfolgreich abgeschlossen hatte, stürzte er sich umgehend in das nächste, noch schwierigere und komplexere. Wenn er sich an das normale Drehbuch für das Leben von Dotcom-Millionären hätte halten wollen, hätte er sich nach dem Verkauf seiner Firma in der Boomzeit der 1990er eigentlich mit dem ganzen Geld zur Ruhe setzen, sich als „Business Angel“ auf die Verwaltung von Unternehmensbeteiligungen beschränken und den Rest seines Lebens an irgendeinem Pool gemütlich Cocktails schlürfen müssen. Wenn er hingegen noch nicht genug gehabt hätte, hätte er auch mit dem Geld anderer Leute eine neue Firma gründen können. Aber Musk hält nicht viel von solchen Drehbüchern. Deshalb investierte er drei Viertel seines Nettovermögens in seine nächste Idee: Er hegte den unheimlich verwegenen Plan, letztlich eine Internetbank aufzubauen, die Girokonten, Sparkonten und Wertpapierdepots anbietet. Sein neues Kind taufte er auf den Namen X.com. Heute mag diese Idee gar nicht so verwegen erscheinen, aber im Jahr 1999 war die Gründung eines Internet-Startups, das es mit den großen Banken aufnehmen sollte, eigentlich undenkbar.
Im gleichen Bürogebäude wie X.com saß ein anderer Internet-Finanzdienstleister namens Confinity, gegründet von Peter Thiel und Max Levchin. Zu den zahlreichen Dienstleistungen, die X.com anbot, gehörte ein einfacher Geldtransferdienst. Später entwickelte Confinity einen ähnlichen Dienst. Bald darauf stellten die beiden Unternehmen jedoch fest, dass ihr Geldtransferdienst auf eine große Nachfrage stieß, so dass sie plötzlich ärgste Konkurrenten waren. Deshalb schlossen sie sich kurzerhand zusammen – aus dem Gemeinschaftsunternehmen ging später das heutige PayPal hervor.
In dem Joint Venture prallten nun aber zahlreiche Egos und widersprüchliche Standpunkte aufeinander: Neben Musk waren da Peter Thiel und eine Reihe anderer Stars der Internetbranche. Und obwohl das Unternehmen rasch wuchs, stimmte die Chemie in der Firma einfach nicht. Ende 2000 traten die Auseinandersetzungen dann offen zutage: Als Musk gerade auf einer Mischung aus Fundraising-Trip und Hochzeitsreise (mit seiner ersten Frau Justine) war, zettelte die Anti-Musk-Fraktion einen Staatsstreich an und ernannte Peter Thiel an seiner Stelle zum CEO. Musk kam damit überraschend gut klar. Noch heute sagt er, dass er die Entscheidung zwar nicht gutheißt, sie aber nachvollziehen kann. Er behielt eine Führungsposition in der Firma, investierte weiter Geld in sie und hatte auch maßgeblich seine Finger im Spiel, als sie 2002 für 1,5 Mrd. USD an eBay veräußert wurde. Nach diesem Verkauf war Musk als größter Anteilseigner des Unternehmens um 180 Mio. USD (nach Steuern) reicher.9
Wenn Musk sich jemals an so etwas wie ein Drehbuch für ein normales Leben gehalten hat, dann warf er dieses Drehbuch spätestens jetzt, im Jahr 2002, als steinreicher Mann von 31 Jahren, ein für allemal über Bord.
Seinen Werdegang über die darauffolgenden 13 Jahre bis heute werden wir im Laufe dieser Blogartikel-Reihe näher erläutern. Hier ist schon mal die Kurzfassung:
Im Jahr 2002, noch bevor der Verkauf von PayPal abgeschlossen war, begann Musk damit, sämtliche verfügbare Literatur über Raketentechnologie zu verschlingen, und noch im selben Jahr startete er mit 100 Mio. USD das wohl verrückteste und aussichtsloseste unternehmerische Abenteuer seit Menschengedenken: Er gründete das Raketenbau-Unternehmen SpaceX, dessen erklärtes Ziel es war, die Kosten der Raumfahrt zu revolutionieren, um dafür zu sorgen, dass (bitte festhalten!) die menschliche Spezies durch die Besiedelung des Mars mit mindestens einer Million Menschen binnen 100 Jahren auf mehreren Planeten fest vertreten ist.
Aah ja.
Im Jahr 2004 dann, als dieses „Vorhaben“ allmählich in Gang kam, fand Musk offenbar, dass eine verrückte und aussichtslose Unternehmung allein nicht genug ist – und lancierte eine Elektroautofirma namens Tesla, deren erklärtes Ziel es war, die weltweite Autoindustrie durch vorzeitige Einläutung des elektromobilen Zeitalters zu revolutionieren, um so die Menschheit einer auf nachhaltiger Energie beruhenden Zukunft einen großen Schritt näherzubringen. Natürlich gründete Musk auch dieses Unternehmen höchstselbst, indem er das Startkapital von 70 Mio. USD aus eigener Tasche bestritt – wobei er den bedauerlichen Umstand geflissentlich überging, dass der letzte US-Autohersteller, der sich auf dem Markt bewähren konnte, vor fast 80 Jahren gegründet worden war (Chrysler 1925) – ganz zu schweigen von der Gründung eines erfolgreichen Elektroautoherstellers, die noch nie gelungen war.
Und weil er schon mal dabei war, investierte er nur zwei Jahre später, 2006, weitere 10 Mio. EUR, um zusammen mit zwei Cousins ein weiteres Unternehmen zu gründen. Das Ziel der neuen Firma SolarCity bestand darin, die Energieerzeugung zu revolutionieren. Dazu sollten über ein großes, dezentral organisiertes Niederlassungsnetz Solarstromanlagen auf Millionen von Wohnhäusern installiert werden, um ihren Verbrauch von aus der Verbrennung von fossilen Brennstoffen gewonnenem Strom drastisch zu reduzieren und so letztlich „die Massenverbreitung von erneuerbaren Energiequellen zu beschleunigen.“10
Ein Beobachter, der die Entwicklungen in diesen vier Jahren seit dem Verkauf von PayPal verfolgte, musste zu dem ernüchternden Schluss kommen, dass er es mit einer tragischen Geschichte zu tun hatte: Der Geschichte von einem wahnsinnig gewordenen Internetmillionär, der sich hoffnungslos in so kostspieligen wie aussichtslosen Projekten verstrickte und dabei sein gesamtes Vermögen verschleuderte.
Im Jahr 2008 schienen sich die schlimmsten Befürchtungen allesamt zu bewahrheiten. SpaceX hatte inzwischen ausgetüftelt, wie man Raketen baut – nur leider keine, die funktionierten. Bei allen drei bisher unternommenen Starts waren die Raketen explodiert, noch bevor sie die Erdumlaufbahn erreichten. SpaceX konnte jedoch nur dann auf umfangreiche Investitionen oder Frachtaufträge hoffen, wenn das Unternehmen es schaffte, einen erfolgreichen Raketenstart hinzulegen. Mittlerweile reichte das verbleibende Vermögen von Musk jedoch nur noch für ein einzigen, einen letzten Versuch. Wenn auch der vierte Startversuch scheitern würde, wäre SpaceX erledigt.
Unterdessen saß auch Tesla, ein Stück weiter nördlich an der Bucht von San Francisco ansässig, knietief in der Tinte. Tesla entwickelte sein erstes Elektroautomodell, den Tesla Roadster, hatte jedoch noch kein einziges Exemplar davon ausgeliefert, und die Aussichten waren düster. In dem Silicon-Valley-Tratschblog Valleywag kam Tesla mit seinem Roadster auf Rang 1 – allerdings in einer Auflistung der wahrscheinlichsten Tech-Firmenpleiten des Jahres 2007. Das allein wäre noch erträglich gewesen, wenn nicht gleichzeitig die Weltwirtschaft eine unvermittelte Bauchlandung hingelegt hätte. Die Rezession traf die Autoindustrie am allerhärtesten und ließ zudem jegliche Investitionen in Autohersteller, vor allem natürlich in Neulinge, die noch kein einziges Auto verkauft hatten, abrupt zum Erliegen kommen. Wegen dieser Probleme stand also auch Tesla kurz vor dem Aus.
Als der Pleitegeier schon zur Landung ansetzte, um sich über die Überreste seiner beiden Großprojekte herzumachen, konnte Musk aber immerhin auf die uneingeschränkte Unterstützung der Frau an seiner Seite bauen – sofern denn eine schmerzhafte Trennung nach 8 Ehejahren samt zünftigem Rosenkrieg mit diesen Worten beschrieben werden kann.
Finsternis.
Im Grunde genommen war Musk aber gar nicht so töricht, und seine Unternehmen waren auch nicht schlecht. Sie waren sogar sehr, sehr gut. Aber es ist eben unfassbar schwer, eine funktionstüchtige und zuverlässige Rakete zu bauen, genau wie der Aufbau eines Auto-Startups. Und weil niemand bereit war, in überehrgeizig bis aussichtslos erscheinende Unternehmensprojekte zu investieren, insbesondere nicht während einer Rezession, musste Musk fast die gesamten Mittel aus eigener Tasche aufbringen. Der Verkauf von PayPal hatte ihn zwar reich gemacht, er war aber nicht so reich, dass er die beiden Unternehmen ewig am Laufen halten konnte. Ohne Geldzufluss von außen war die „Startbahn“ für SpaceX und Tesla zu kurz, um abzuheben. Die beiden Unternehmen waren also nicht schlecht, sie brauchten nur mehr Zeit, um zum Erfolg zu kommen – und diese Zeit lief jetzt ab.
Doch in der dunkelsten Stunde, als alles schon verloren schien, wendete sich plötzlich das Blatt.
Im September 2008 startete SpaceX seine vierte Rakete (die die letzte gewesen wäre, wenn sie ihre Fracht nicht erfolgreich in den Orbit gebracht hätte) – und es war ein Bilderbuch-Start, die Mission ein voller Erfolg.
Daraufhin sagte sich die NASA: „Was soll’s, lasst es uns mal mit diesem Musk versuchen!“ – und setzte auf ihn: SpaceX bekam den Auftrag, 12 Starts im Gesamtwert von 1,6 Mrd. USD für die NASA abzuwickeln. Startbahn verlängert, SpaceX gerettet!
Und nur einen Tag später, am Heiligabend 2008, als Musk sein letztes Geld zusammenkratzte, um Tesla am Laufen zu halten, willigten die Tesla-Investoren widerstrebend ein, mit Musks Geldspritze gleichzuziehen – Startbahn verlängert. Fünf Monate später, als es schon etwas rosiger aussah, kam eine weitere entscheidende Investition herein: 50 Mio. USD von Daimler. Tesla gerettet!
So ließen SpaceX und Tesla Ende 2008 die bucklige Startbahn hinter sich, um in den sieben darauffolgenden Jahren einen nahezu kometenhaften Aufstieg hinzulegen. Für Elon Musk und seine Unternehmen begann eine überaus erfolgreiche, ja glorreiche Zeit, die die Welt verändern sollte.
Nach den ersten drei gescheiterten Startversuchen ging bei den nächsten 20 Raketenstarts alles glatt. Die NASA ist mittlerweile Stammkunde bei SpaceX, allerdings nur einer von vielen, denn dank seiner Innovationen kann SpaceX viel günstiger als andere jemals zuvor Fracht in die Erdumlaufbahn bringen. Bei diesen 20 erfolgreichen Starts gab es eine ganze Reihe von „Premieren“ für ein kommerzielles Raumfahrtunternehmen. Die vier Akteure, denen es bis dato gelungen ist, eine Raumfähre in die Erdumlaufbahn zu schießen und wieder heil zurückzubringen, sind die USA, Russland, China – und SpaceX. Derzeit testet SpaceX eine neue Raumfähre, die Menschen ins All bringen soll, und gleichzeitig entwickeln sie bereits ein viel größeres Raumschiff, mit dem 100 Menschen auf einmal zum Mars fliegen können. Nach Investitionen von Google und Fidelity liegt der Firmenwert von SpaceX heute bei 12 Mrd. USD.
Das Model S von Tesla hat fantastisch eingeschlagen – und mit einer bis dato unerreichten Kundenbewertung von 99% und dem höchsten von der zuständigen US-Behörde NHTSA je vergebenen Sicherheitsrating (5,4 von 5 Punkten) die gesamte Autoindustrie düpiert. Dabei bereitet Tesla das Modell, mit dem sie die gesamte Branche komplett auf den Kopf stellen wollen, erst noch vor: das auch für Leute mit kleinerem Geldbeutel erschwingliche Model 3. Unterdessen liegt der Börsenwert von Tesla schon bei knapp 30 Mrd. USD. Doch damit nicht genug: Außerdem wird Tesla zum größten Akkuhersteller der Welt, sobald die in der Wüste von Nevada entstehende „Gigafactory“ ihren Betrieb aufnimmt. Kein Wunder, denn die riesige Fabrik wird die gesamte weltweite Produktionskapazität für Lithium-Ionen-Akkus mehr als verdoppeln.
Das Unternehmen SolarCity ist nach seinem Börsengang 2012 zum größten Installateur von Solarstromanlagen in den USA geworden und hat heute einen Börsenwert von knapp 6 Mrd. USD. In Buffalo im US-Bundesstaat New York baut SolarCity gerade die größte Solarpanelfabrik des Landes. Außerdem steht das Unternehmen vor dem Abschluss einer Partnerschaft mit Tesla, in deren Rahmen seine Solaranlagen mit dem jüngst entwickelten Hausakku von Tesla, der sogenannten Powerwall, kombiniert werden könnten.
Und weil er nicht wusste, was er mit seiner ganzen Freizeit anstellen sollte, treibt Musk nebenbei in einem weiteren Projekt die Entwicklung eines Verkehrsmittels der Zukunft voran, das er Hyperloop getauft hat.
In ein paar Jahren, wenn die zurzeit im Bau befindlichen Fabriken in Betrieb sind, werden die drei Unternehmen von Elon Musk insgesamt mehr als 30 000 Beschäftigte haben. Nachdem er 2008 praktisch pleite war und einem Freund erzählte, dass er wahrscheinlich mit seiner Frau „bei seinen Schwiegereltern in den Keller einziehen muss“11, verfügt er heute über ein Nettovermögen von 12,9 Mrd. USD.
In Anbetracht dieser Entwicklungen ist es nicht verwunderlich, dass Elon Musk praktisch zu einer lebenden Legende geworden ist. Weil er es geschafft hat, ein erfolgreiches Elektroauto-Startup samt einem weltweiten Netz von Schnellladestationen aufzubauen, wird er bisweilen in einem Atemzug mit Industrie-Visionären wie Henry Ford oder John D. Rockefeller genannt. Aufgrund der Pionierleistungen von SpaceX im Bereich der Raketentechnologie wird Musk mit Howard Hughes verglichen, und angesichts der branchenübergreifenden Technologiefortschritte, die er erzielt hat, wird er mit Thomas Edison auf eine Stufe gestellt. Wohl am häufigsten aber wird Elon Musk mit Steve Jobs verglichen, weil er wie dieser in der Lage ist, riesige, verkrustete Industriebranchen mit Dingen zu revolutionieren, von denen noch nicht mal die Kunden selbst wussten, dass sie diese haben wollten. Einige sind sogar der Ansicht, dass er in einer eigenen Liga über all diesen berühmten Persönlichkeiten spielt. Nach Meinung des Tech-Journalisten und Musk-Biographen Ashlee Vance haben die Errungenschaften von Elon Musk das Potenzial, „alle Produkte von Howard Hughes und Steve Jobs bei weitem zu übertreffen. Denn Musk hat ganzen Sektoren wie der Raumfahrtbranche und der Autoindustrie, von der sich Amerika praktisch abgewandt hatte, neues Leben und Magie eingehaucht.“12
Chris Anderson, der Leiter des Innovationsforums TED Talks, hat Musk als „das größte Unternehmergenie unserer Zeit“ bezeichnet. Andere nennen ihn den „echten Iron Man“ – und das nicht ohne Grund. So schickte Regisseur Jon Favreau vor Beginn der Dreharbeiten den Iron-Man-Darsteller Robert Downey junior zu einem Treffen mit Elon Musk in die SpaceX-Fabrik, damit er dort für seine Rolle das reale Vorbild studieren konnte.13 Der ultimative Beweis für seinen Legendenstatus aber ist, dass er sogar in der Zeichentrickserie Die Simpsons auftreten durfte.
Und mit diesem sagenumwobenen Mann telefonierte ich nun also und lief dabei, noch im Schlafanzug, aufgeregt in meiner Wohnung auf und ab.
In unserem Telefongespräch stellte Musk klar, dass ich keine Werbung für seine Unternehmen machen sollte. Ich sollte lieber die Entwicklungen in den Branchen erläutern, in denen seine Unternehmen aktiv sind, und erklären, warum die Themenbereiche Elektroautos, Erzeugung erneuerbarer Energie und Raumfahrt so wichtig sind.
Auf gar keinen Fall aber sollte ich über ihn statt über die zahlreichen enorm bedeutenden Entwicklungen schreiben, die in diesen Bereichen vor sich gehen. Denn jedes Mal, wenn jemand etwas über seine Person geschrieben hat, denkt Musk: Der hätte stattdessen lieber über die Endlichkeit fossiler Brennstoffe, über Fortschritte in der Akkutechnik oder über die Gründe schreiben sollen, aus denen die Menschheit unbedingt andere Planeten besiedeln muss. (Dies geht eindeutig aus der Einleitung der obengenannten Musk-Biographie hervor, in der der Autor von der ablehnenden Haltung Musks gegenüber der Biographie berichtet.)
Deshalb kann ich mir bildlich vorstellen, mit wieviel Begeisterung Musk diesen ersten Blogartikel der Reihe mit dem Titel „Unternehmergenie Elon Musk: Von einem, der auszog, die Menschheit zu retten“ aufnehmen wird.
Aber ich habe meine Gründe. Im Rahmen dieser Blogartikel-Reihe werde ich den folgenden beiden Fragen auf den Grund gehen:
1) Wieso eigentlich tut Musk das, was er tut? Er ist fest davon überzeugt, dass er sich der Themen angenommen hat, die für die Erhaltung einer lebenswerten Zukunft für die Menschheit am dringendsten und wichtigsten sind. Diese Themen werde ich gründlich analysieren und dabei vor allem herauszufinden versuchen, warum Musk sie für so wichtig hält.
2) Warum ist Musk in der Lage, das zu tun, was er tut? In jeder Generation gibt es einige wenige Persönlichkeiten, die den Weltenlauf stark verändern, und es lohnt sich, diese Persönlichkeiten genauer zu studieren. Sie „funktionieren“ anders als die anderen Menschen – und ich denke, dass wir eine Menge von ihnen lernen können.
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Besuch der Fabriken von Elon Musk
Die Tesla-Fabrik (im Norden Kaliforniens) und die SpaceX-Fabrik (im Süden Kaliforniens) sind nicht nur beide sehr groß, sie haben auch noch viele andere Gemeinsamkeiten.
Beide Fabriken sind hell und sauber, blitzblank und weiß gestrichen und haben extrem hohe Decken. Beide sehen eher wie Labore als wie herkömmliche Fabriken aus. Und in beiden Fabriken arbeiten die im Büro tätigen Ingenieure und die in der Fertigung tätigen Techniker in gemeinsamen Abteilungen eng zusammen, so dass sie sich permanent austauschen und Feedback geben können. Musk ist nämlich davon überzeugt, dass diejenigen, die die Technik entwickeln, auch dort arbeiten sollten, wo die Fertigung stattfindet. Während jedoch eine herkömmliche Fabrik kein gutes Arbeitsumfeld für einen Ingenieur wäre und ein herkömmliches Büro kein gutes Arbeitsumfeld für einen Fertigungstechniker, passt eine saubere, futuristische Laboratmosphäre für beide Berufsgruppen. Außerdem gibt es in beiden Fabriken praktisch keine abgetrennten Büros – alle arbeiten zusammen in einer offenen Arbeitsumgebung.
Als ich zum ersten Mal bei der Tesla-Fabrik vorfuhr (gemeinsam mit meinem Freund Andrew), war ich zunächst vollkommen geplättet, wie riesig sie war. Als ich es dann nachschlug, stellte ich wenig überrascht fest, dass die Tesla-Fabrik das Gebäude mit der zweitgrößten Grundfläche der Welt ist.
Die Fabrik gehörte vorher General Motors und Toyota, die sie im Jahr 2010 an Tesla verkauften. Zunächst machten wir eine komplette Fabrikbesichtigung, wobei mir als erstes die Heerschar roter Autobauroboter auffiel14:
Ebenfalls enorm beeindruckend waren die große Abteilung, in der ausschließlich Akkus hergestellt werden, und das Lager mit den bis zu 10 Tonnen schweren Aluminiumblechrollen, aus denen durch Schneiden, Pressen, Biegen und Schweißen die Teslas geformt werden.
Auch nicht zu verachten: Diese 50 Mio. USD teure gigantische Presse, die mit einem Druck von 4500 Tonnen arbeitet (das entspricht dem Druck von 2500 übereinander gestapelten Autos).
In der Tesla-Fabrik wurden bislang rund 30 000 Autos pro Jahr hergestellt, doch schon bald sollen es 50 000 pro Jahr, also fast 1000 pro Woche, sein. Ich war vor Ort erstaunt, in was für einer schnellen Abfolge die Fabrik die fertigen Autos „auswarf“ – und konnte es deshalb kaum glauben, als ich hörte, dass Toyota hier einst 1000 Autos am Tag produzierte.
Ich durfte auch das Tesla-Designstudio besuchen (keine Fotos erlaubt), wo die Designer auf der einen Seite des Raumes an Bildschirmen Fahrzeugentwürfe zeichneten und auf der anderen Seite an Automodellen aus Ton in Originalgröße feilten. Ein 1:1‑Modell des in der Entwicklungsphase befindlichen Model 3 war von Designexperten umringt, die mit winzigen Instrumenten und Skalpellen hauchdünne Scheibchen (im Millimeterbruchteilbereich) entfernten, um die Lichtreflexionen auf der Silhouette zu untersuchen. Außerdem gab es dort einen 3D-Drucker, mit dem die Designer jederzeit einen etwa schuhgroßen Modellentwurf „ausdrucken“ können, damit sie ihn richtig in die Hand nehmen und von allen Seiten betrachten können. Herrlich futuristisch!
Am nächsten Tag besuchte ich die nebenan gelegene SpaceX-Fabrik, die vielleicht noch faszinierender ist. Da die Fabrik aber voller fortgeschrittener Raketentechnologie steckt und diese von den Sicherheitsbehörden als „Waffentechnologie“ eingestuft wird, durfte ich auch dort leider nicht fotografieren – denn aus unerfindlichen Gründen darf nicht jeder dahergelaufene Blogger Fotos von Waffentechnologien machen.
Wie dem auch sei – nach den Besichtigungen durfte ich mich in beiden Fabriken mit leitenden Entwicklern und Designern unterhalten. Die Vorstellungsrunde lief immer in etwa nach dem gleichen Muster ab: Sie erklärten mir, dass sie maßgebliche Experten in Ihrem Fachgebiet seien, und ich berichtete meinerseits, dass ich vor kurzem die Größe eines Gebäudes berechnet hatte, das alle Menschen der Erde aufnehmen könnte. Im anschließenden Gespräch stellte ich ihnen Fragen über ihre Tätigkeit, ihren Arbeitsplatz und die jeweiligen Branchen. Dann fragte ich sie, wie ihr Verhältnis zu Elon Musk sei und wie es so sei, für ihn zu arbeiten. Sie waren alle ohne Ausnahme überaus sympathisch und umgänglich und erschienen unglaublich intelligent, wirkten dabei aber völlig unprätentiös. Musk hat einmal gesagt, dass er in Einstellungsgesprächen einer strikten Maxime folgt: „Keine Mistkerle“. Die positiven Auswirkungen dieses Auswahlkriteriums war bei meinen Gesprächen vor Ort deutlich spürbar.
Wie ist Elon Musk denn so als Chef?
Bei einer Internetrecherche zu dieser Frage stößt man auf einen Quora-Thread mit dem Titel: „Wie ist es, für Elon Musk zu arbeiten?“
Die erste Antwort stammt von einer ehemaligen langjährigen SpaceX-Angestellten, die von den Ereignissen an dem Tag berichtet, an dem der dritte Raketenstartversuch scheiterte. Dies war ein schwerer Schlag für das Unternehmen und für alle seine Mitarbeiter, die jahrelang unermüdlich für ihr gemeinsames Ziel gearbeitet hatten.
Die Frau beschreibt, wie Elon aus der Kommandozentrale kam, um zu den Mitarbeitern zu sprechen – und eine aufmunternde, ja mitreißende Rede hielt. Sie rühmt die „unendliche Weisheit“ Musks und sagt: „Ich glaube, die meisten von uns wären ihm danach, nur mit einer Flasche Sonnenmilch im Anschlag, bis zur Hölle und zurück gefolgt. Das war das beeindruckendste Zeugnis von Führungsstärke, das ich je erlebt habe.“
In der Antwort direkt darunter beschreibt ein anonymer SpaceX-Ingenieur seine Erfahrungen mit Musk wie folgt:
„Man sieht immer sofort, wenn jemand gerade aus einem Meeting mit Elon kommt: Er ist niedergeschlagen… keine Leistung ist gut genug, man muss die Kraft aus sich selbst schöpfen, darf nicht von der Wertschätzung anderer abhängig sein, um die natürlich völlig unzureichenden 80-Stunden-Wochen zu bewältigen.“
Bei meinen Internetrecherchen und der Lektüre der Musk-Biographie stellte ich bald fest, dass diese beiden Stellungnahmen die Meinungen einer Vielzahl von Musk-Mitarbeitern erstaunlich treffend zusammenfassen. Die Zusammenarbeit mit Musk scheint enorm viel Bewunderung, aber auch ebensoviel Verzweiflung und Frust auszulösen. Am erstaunlichsten daran ist aber, dass diese beiden gegensätzlichen Standpunkte oftmals von ein und derselben Person geäußert werden. So kann man weiter unten in der Antwort der von Musks Führungsstärke beeindruckten Ex-Mitarbeiterin Folgendes lesen: „Mit Musk zusammenzuarbeiten, ist keine angenehme Erfahrung. Da er mit sich selbst nie zufrieden ist, ist er es mit seinen Mitarbeitern auch nie… Das Problem daran ist jedoch, dass er eine Maschine ist, wir anderen aber nicht.“ – Und der frustrierte anonyme Ingenieur räumt später ein, dass das Verhalten von Elon in Anbetracht der Schwierigkeit der anstehenden Herausforderungen „nachvollziehbar“ sei und dass „es eine tolle Firma ist, für die ich total gerne arbeite.“
Auch in meinen eigenen Gesprächen mit den Ingenieuren und Designern der Musk-Firmen stießen diese mehrheitlich in dasselbe Horn: „Elon will immer wissen, warum das nicht schneller geht. Es muss immer höher, besser und schneller sein.“ Kurze Zeit später betonte derselbe Mitarbeiter, wie verständnisvoll und fair Musk in den Verhandlungen über die Abfindung entlassener Kollegen ist.
Und ein Mitarbeiter, der über „viele schlaflose Nächte“ klagte, sagte im nächsten Satz, dass er in der Firma absolut glücklich sei und hoffe, sie nie verlassen zu müssen.
Ein leitender Angestellter beschrieb die Interaktion mit Musk mit folgenden Worten: „Gespräche mit ihm sind immer heikel, weil er sehr starrsinnig ist und bei jedem Thema tiefer in die Materie eindringen kann, als man erwartet hätte – und auch tiefer, als die eigenen Kenntnisse auf dem jeweiligen Gebiet reichen. Bei Gesprächen mit ihm fühlt man sich wie bei einem Drahtseilakt, vor allem wenn man bei einer technischen Frage [schluck!] anderer Meinung ist als er.“15
Derselbe Angestellte, der vorher bei einem großen Technologieunternehmen gearbeitet hatte, bezeichnete Musk auch als „den bodenständigsten Milliardär, mit dem ich je zusammengearbeitet habe.“
Nach einiger Überlegung kam ich zu dem Schluss, dass der gemeinsame Nenner der beiden gegensätzlichen Haltungen – der kultischen Verehrung sowie der widerstrebenden Bereitschaft, eigentlich unzumutbare Opfer zu bringen – letztlich Respekt ist. Die Leute, die für Musk arbeiten, bringen ihm – unabhängig davon, wie sie über seinen Führungsstil denken – ein hohes Maß an Respekt entgegen: für seine Intelligenz, seine Arbeitsmoral, seinen Mut und für die Größe der Missionen, die er sich aufgebürdet hat. Verglichen mit diesen Missionen erscheinen alle anderen in Frage kommenden Arbeitsstellen lächerlich unbedeutend und nichtig.
Viele, mit denen ich geredet habe, äußerten auch Respekt für seine Integrität, die unter anderem in seiner Beständigkeit zum Ausdruck kommt. In Interviews sagt er seit zehn Jahren dieselben Dinge und verwendet dabei oftmals sogar noch Jahre später denselben Wortlaut. Er sagt immer und in jeder Situation, was er wirklich meint. Ein enger Mitarbeiter von Musk erzählte mir, dass er Musk manchmal nach Pressekonferenzen oder Verhandlungen mit Geschäftspartnern fragt, was sein echter Standpunkt ist und was er wirklich denkt. Darauf würde Musk immer nur lapidar antworten: „Genau das, was ich gesagt habe.“
Ein paar Leute, mit denen ich gesprochen habe, erwähnten noch, dass Musk uneingeschränkt der Wahrheit und Korrektheit verschrieben ist. Mit negativer Kritik an seiner Person kann er gut umgehen und begrüßt sie sogar, solange er denkt, dass sie zutrifft. Wenn jedoch in der Presse etwas Falsches über ihn oder seine Unternehmen steht, kann er in der Regel nicht anders, als die Autoren dazu zu bringen, das richtigzustellen. Außerdem hasst er leere Spindoktor-Phrasen wie „laut Studien“ oder „die Wissenschaft ist anderer Meinung“. Und er weigert sich standhaft, Werbung für Tesla zu machen, während das für andere Startup-Autohersteller eine Selbstverständlichkeit wäre – weil er Werbung für manipulativ und unehrlich hält. Selbst die drakonischen Anforderungen, die er an seine Mitarbeiter stellt, gehen letztlich im Kern auf Integrität zurück. Denn er mag zwar ein Tyrann sein, aber er ist nicht falsch. Wenn Mitarbeiter dazu gedrängt werden, 80-Stunden-Wochen zu schieben, sind sie darüber meist weniger erbost, wenn ihr Chef selbst 100 Stunden die Woche arbeitet.
Wo wir gerade vom Chef sprechen: Wir sind jetzt mit ihm zum Mittagessen verabredet!
Mein Mittagessen mit Elon Musk
Unser Treffen begann so:
Das ging noch etwa sieben Minuten so, bis ich es endlich schaffte, ihm meine erste vernünftige, wenn auch nicht besonders ausgefallene Frage über seine Einschätzung zum letzten SpaceX-Raketenstart zu stellen (sie hatten ein extrem schwieriges Landemanöver versucht – mehr dazu im SpaceX-Blogartikel). In seiner Antwort kamen unter anderem folgende Wörter vor: Hyperschall, Verdünnung, Verdichtung, Überschall, Mach 1, Mach 3, Mach 4, Mach 5, Vakuum, Atmosphärenschichten, Düsen, Stickstoff, Helium, Masse, Impuls, Ballistik und Bremszündung. Leider bekam ich einen Großteil der Antwort nicht richtig mit, weil ich aufgrund der surrealen Situation eine Art Filmriss erlitten hatte. Und als ich endlich wieder zu mir gekommen war, traute ich mich nicht, ihm Fragen zu seinen Ausführungen zu stellen, weil ich befürchtete, dass er das vielleicht schon erklärt hatte, während ich weggetreten war.
Als ich schließlich wieder Herr meiner Sinne war und mich wieder altersgemäß artikulieren konnte, entspann sich eine hochinteressante und angeregte zweistündige Diskussion.16
Elon Musk macht sich über viele Themen eine Menge Gedanken. Allein während unseres gemeinsamen Mittagessens sprachen wir über: Elektroautos, den Klimawandel, künstliche Intelligenz, das Fermi-Paradoxon, Bewusstsein, wiederverwendbare Raketen, die Besiedelung des Mars, die Schaffung einer Atmosphäre auf dem Mars, Wahlen auf dem Mars, genetische Programmierung, seine Kinder, den Bevölkerungsrückgang, Physik und Ingenieurwissenschaften, Thomas Edison und Nikola Tesla, Solarenergie, eine CO2-Steuer, die Definition eines Unternehmens, über Warp-Antrieb bzw. Überlichtgeschwindigkeit durch Krümmung der Raumzeit und warum das faktisch nicht funktioniert, darüber, warum man Nanoroboter nicht einfach in den Blutkreislauf schicken kann, über Galileo Galilei, William Shakespeare, die Gründerväter der USA, Henry Ford, Isaac Newton, Satelliten und Eiszeiten.
Was Elon Musk zu diesen Themen im Einzelnen gesagt hat, werde ich in den weiteren Artikeln dieser Reihe ausführlich erklären. Für den Moment möchte ich nur folgende Punkte festhalten:
— Er ist ziemlich groß und kräftig gebaut. Das kommt auf dem Bildschirm nicht wirklich rüber.
— Er bestellte sich einen Burger und verschlang ihn in zwei oder drei Bissen innerhalb von rund 15 Sekunden. Sowas habe ich noch nie zuvor gesehen!
— Er macht sich extrem große Sorgen über künstliche Intelligenz (KI). In meinem Artikel über KI steht ein Zitat von ihm. Demnach fürchtet er, dass wir durch die Entwicklung von künstlicher Superintelligenz (KSI) unkontrollierbare „Dämonen beschwören“. Mir war aber nicht bewusst, wie viel er tatsächlich über dieses Thema nachdenkt. Er sagte, KI-Sicherheit sei eines der drei Themen, über die er am meisten nachdenkt – die beiden anderen sind nachhaltige Energie und die Besiedelung anderer Planeten, mit anderen Worten Tesla und SpaceX. Elon Musk ist ein hochintelligenter Mann, der verdammt viel über KI weiß. Deshalb beunruhigen seine ernsthaften Sorgen mich ebenfalls sehr.
— Auch das Fermi-Paradoxon beschäftigt ihn. In meinem Blogartikel zu diesem Thema unterteile ich die Anhänger des Fermi-Paradoxons in zwei Lager: Diejenigen, die glauben, dass es da draußen wegen irgendeines „großen Filters“ kein anderes hochintelligentes Leben gibt, und diejenigen, die glauben, dass es da draußen von intelligentem Leben nur so wimmeln muss, wir aber aus irgendeinem anderen Grund nichts von diesem Leben mitbekommen. Musk ist sich nicht sicher, auf welche der beiden Erklärungen er setzen würde, vermutet aber, dass irgendein großer Filter im Spiel sein könnte. Für ihn „ergibt das Paradoxon einfach keinen Sinn“, zumal die Lage „immer beunruhigender“ werde, je mehr Zeit verstreiche. Die Tatsache aber, dass wir möglicherweise eine der wenigen Zivilisationen sind, die es aufgrund irgendeines überaus seltenen Zufalls durch den großen Filter geschafft haben, bestärkt ihn noch mehr in der SpaceX-Mission: „Wenn wir sehr selten sind, sollten wir besser zusehen, dass wir schnell andere Planeten besiedeln. Denn wenn fortschrittliche Zivilisationen so fragil und gefährdet sind, müssen wir alles in unserer Macht Stehende tun, um unsere geringen Überlebenschancen drastisch zu erhöhen.“ Auch diese Überlegungen von Musk lösen bei mir Unbehagen aus.
— Bei der Frage der Beschaffenheit des Bewusstseins waren Musk und ich unterschiedlicher Meinung. Ich betrachte das Bewusstsein als eine Art kontinuierliches Spektrum. Was wir als Bewusstsein wahrnehmen, beruht meines Erachtens darauf, wie es sich anfühlt, menschliche Intelligenz zu haben. Wir sind intelligenter und verfügen über „mehr Bewusstsein“ als ein Menschenaffe, der wiederum über mehr Bewusstsein verfügt als ein Huhn usw. Ein Außerirdischer, der viel intelligenter ist als wir, wäre demnach in jeder Hinsicht für uns, was wir für einen Menschenaffen (oder eine Ameise) sind. Musk hingegen vertritt die Ansicht, dass das menschliche Bewusstsein mit einem einfachen Ein/Aus-Schalter vergleichbar ist. Irgendwann im Laufe unserer Evolution sei dieser Schalter bei uns umgelegt worden – bei anderen Tieren hingegen nicht. Er glaubt nicht an eine Gleichung nach dem Motto „Ameise : Mensch = Mensch : [viel intelligenterer Außerirdischer]“. Für ihn sind Menschen halbwegs leistungsfähige Computer und intelligentere Wesen leistungsfähigere Computer. Er meint aber, dass letztere unser Vorstellungsvermögen nicht so weit übersteigen würden, dass wir ihre Existenz nicht einmal ansatzweise erfassen könnten.
— Ich erklärte ihm recht ausführlich, was ich mir von genetischer Umprogrammierung verspreche. Er glaubt nicht daran, dass der menschliche Alterungsprozess durch technologische Fortschritte aufgehalten werden kann, sondern denkt, dass der Mensch ein allgemeines Verfallsdatum hat, das man nicht durch das Umlegen eines einzigen Schalters aufheben kann. Er sagte dazu: „Das ganze System geht den Bach runter. Menschen, die 90 Jahre alt sind, können ja nicht beispielsweise wieselflink rennen, nur nicht mehr richtig sehen. Das ganze System wird allmählich runtergefahren. Um diesem Prozess ernsthaft etwas entgegenzusetzen, müsste man das komplette Genom umprogrammieren oder jede einzelne Zelle des Körpers austauschen.“
Bei jedem anderen Gesprächspartner – und ich meine wirklich jedem anderen – hätte ich wahrscheinlich mit den Schultern gezuckt und zugestimmt, weil diese Argumentation stichhaltig erscheint. Aber ich hatte hier immerhin Elon Musk vor mir, und Elon Musk ist dafür bekannt, für die Menschheit die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Deswegen ließ ich es auf einen Versuch ankommen:
Ich: Ja, aber… sollte man es denn nicht wenigstens versuchen? Ist diese Angelegenheit denn nicht so wichtig, dass Sie nicht vielleicht eines Tages doch erwägen würden, sich damit zu befassen?
Musk: Das Problem ist, dass alle Gentechniker sich darauf verständigt haben, die menschliche DNA nicht umzuprogrammieren. Deshalb müsste man keine technische, sondern eine moralische Schlacht schlagen.
Ich: Aber Sie schlagen doch schon so viele Schlachten! Sie könnten doch etwas Eigenes auf die Beine stellen. Sie könnten alle Gentechniker, die an der Sache interessiert sind, zusammenbringen, ein Labor bauen und das Problem meistern.
Musk: Wissen Sie, ich nenne das das „Hitler-Problem“. Hitler hatte sich in den Kopf gesetzt, einen Übermenschen und genetische Reinheit zu schaffen. Deswegen stellt sich die Frage, wie man das Hitler-Problem lösen könnte. Ich weiß es nicht…
Ich: Ich denke, dass es da bestimmt eine Möglichkeit gibt. Sie haben doch gesagt, dass Henry Ford letztlich immer nur einen Weg fand, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen, und bei Ihnen ist es genauso: Sie finden immer einen Weg. Ich glaube, dass diese Aufgabe genauso wichtig und ambitioniert wäre wie Ihre anderen Missionen und dass es sich lohnen würde, irgendwie einen Weg zu finden, all diese moralischen und sonstigen Hindernisse zu überwinden.
Musk: Nun, ich meine… ich glaube schon, dass das… um diese Schwierigkeiten grundsätzlich zu bewältigen, müssen wir unsere DNA umprogrammieren. Das ist die einzige Möglichkeit.
Ich: … und DNA ist letzten Endes ja nur physisches Material.
Musk: [nickt nachdenklich mit dem Kopf, während er über meine Schulter starrt, und hält dann inne] DNA ist Software.
Anmerkungen:
1) Es macht wirklich Spaß, auf Elon Musk einzudringen, sich noch einer weiteren scheinbar unlösbaren Aufgabe anzunehmen, und so zu tun, als sei man enttäuscht, dass er noch nicht daran arbeitet – wo er doch schon mehr für die Menschheit tut, als wirklich jeder andere Mensch auf der Welt.
2) Es macht auch einen Riesenspaß, moralische Fragen in Bezug auf genetische Programmierung mit einem lapidaren „Ich denke, dass es da bestimmt eine Möglichkeit gibt“ beiseite zu wischen und zu behaupten, DNA – die absolut kleinste und komplexeste Substanz auf Erden – sei „letzten Endes ja nur physisches Material“, obwohl man keinen blassen Schimmer hat, wovon man da überhaupt redet. Denn letztlich wird natürlich er sich mit diesen Problemen rumschlagen müssen und nicht ich.
3) Ich glaube, dass es mir gelungen ist, den Samen zu pflanzen. Falls sich Musk in 15 Jahren des Themas Humangenetik annimmt und wir in der Folge alle 250 Jahre alt werden, schuldet Ihr mir alle einen Drink!
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Wenn man sich viele Interviews mit Elon Musk ansieht, fällt einem auf, dass er immer wieder Abwandlungen der folgenden Frage beantworten muss, die Chris Anderson ihm 2013 auf der Bühne der TED-Konferenz gestellt hatte.
Wie haben Sie das geschafft? Diese Projekte –PayPal, SolarCity, Tesla, SpaceX – sind so unfassbar unterschiedlich. Sie sind von ihren Ausmaßen her so unglaublich ehrgeizig. Wie um alles in der Welt konnte es eine Person schaffen, derartige Innovationen zu erzielen? Was haben Sie, was andere nicht haben? Können Sie uns Ihr Geheimrezept verraten?
Für Elon Musks Erfolg gibt es viele Gründe. Ich denke aber, dass Musk eine Art „Geheimrezept“ hat, dem es zu verdanken ist, dass er in einer anderen Liga spielt als selbst die anderen berühmten Milliardäre unserer Zeit. Ich habe eine Theorie darüber, was dahintersteckt. Ich glaube, dass es etwas damit zu tun hat, wie Musk denkt, wie er Probleme verstandgeleitet löst und wie er die Welt betrachtet. Behaltet diese Idee bitte im weiteren Verlauf dieser Blogartikel-Reihe im Hinterkopf. Wir werden im letzten Teil dieser Reihe ausführlich darauf eingehen.
Für heute verabschiede ich mich mit diesem Foto von Elon Musk mit einem Panik-Monster.
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Nächster Teil dieser Reihe: Teil 2: Wie Tesla die Welt verändern wird (deutsche Übersetzung folgt)
Weitere Teile dieser Reihe (nur auf Englisch):
Teil 3: Wie (und warum) SpaceX den Mars besiedeln wird
Teil 4: Warum Chefkoch Musk seinesgleichen sucht: Musks Geheimrezept auf der Spur
Zusatzartikel 1: Die Geschichte von Solar City
Zusatzartikel 2: Die Geschichte des Hyperloops
Weitere Musk-bezogene WBW-Artikel:
The AI Revolution: The Road to Superintelligence
Quellen
Die Informationen für diesen Blogartikel habe ich zu einem Großteil in den Gesprächen mit Elon Musk und seinen Mitarbeitern gesammelt. Außerdem habe ich mich, wie bereits erwähnt, auf die von Ashlee Vance verfasste ausgezeichnete Biographie mit dem Titel Elon Musk: Wie Elon Musk die Welt verändert — Die Biografie gestützt. Weitere Informationen stammen aus den nachstehend aufgeführten Quellen:
Dokumentation: Revenge of the Electric Car
TED Talks: Elon Musk: The mind behind Tesla, SpaceX, SolarCity
Khan Academy: Interview With Elon Musk
Quora: What is it like to work with Elon Musk?
SXSW: Interview with Elon Musk
Consumer Reports: Tesla Model S: The Electric Car that Shatters Every Myth
Wired: How the Tesla Model S is Made
Interview: Elon Musk says he’s a bigger fan of Edison than Tesla
Interview: Elon Musk gets introspective
Business Insider: Former SpaceX Exec Explains How Elon Musk Taught Himself Rocket Science
Esquire: Elon Musk: The Triumph of His Will
Oxford Martin School: Elon Musk on The Future of Energy and Transport
MIT-Interview: Elon Musk compares AI efforts to “Summoning the Demon”
Dokumentation: Billionaire Elon Musk : How I Became The Real ‘Iron Man’
Reddit: Elon Musk AMA
Chris Anderson: Chris Anderson on Elon Musk, the World’s Most Remarkable Entrepreneur
Engineering.com: Who’s Better? Engineers or Scientists?
Forbes: Big Day For SpaceX As Elon Musk Tells His Mom ‘I Haven’t Started Yet’
Danke für diesen Artikel. Er ist sehr verständlich u spannend geschrieben, obwohl die Themen sehr komplex sind. Man versteht mehr von den Hintergründen und Zielen der verschiedenen Unternehmen und Musks Grundgedanken; wie alles zusammenhängt. Außerdem sind Ihre Zwischengedanken witzig und nachvollziehbar. Es fühlt sich an, als wäre man life im Dialog dabei und dank Ihrer Zwischengedanken auch nicht wie ein kompletter Trottel.
Wir haben den Artikel auch gern aus dem Englischen (Elon Musk — The World’s Raddest Man) übersetzt! Der Autor Tim Urban veröffentlicht in seinem Blog nur selten Artikel, aber wenn er es tut, sind sie über Jahre gereift und gehen zumeist weit in die Tiefe des jeweiligen Themas. Dabei sorgt sein persönlicher Schreib- und Zeichenstil dafür, dass man ihm in seinen oft episch langen Texten gern in die hintersten Ecken des “Kaninchenbaus” (engl.: rabbit hole ) des Themas folgt. Seine Arbeit war unsere Inspiration für diesen Blog 🙂