Einwand “Elektroautos sind wegen der hohen Akkukosten zu teuer und darum nicht massentauglich”
Eines der Hauptargumente gegen die Massentauglichkeit von Elektroautos lautet, dass diese viel teurer seien als vergleichbare Pkw mit Verbrennungsmotor und daher auf dem Massenmarkt keine Chance hätten.
Hauptgrund für den Aufpreis von Elektroautos ist natürlich der vergleichsweise teure Akku: Obwohl die Akkupreise zwischen 2010 und 2016 um rund 80% gefallen sind, muss man aktuell für eine 40 kWh-Batterie, mit der etwa der neue Renault ZOE auf eine Normreichweite von 400 km kommt, etwa 8.000 EUR rechnen.
Deshalb ist klar, dass der Aufpreis eines solchen Stromers desto stärker ins Gewicht fällt, je kleiner und billiger das Fahrzeug selbst ist: Bei einem Kleinwagen, der weniger als 10.000 EUR kostet, kann die Stromvariante im Extremfall nahezu doppelt so teuer sein wie eine günstige Verbrennerversion. Und da im Kleinwagensegment zudem die Betriebskosten am geringsten sind, können kleine Stromer den höheren Anschaffungspreis auch nicht so leicht wieder reinholen.
Folglich lohnen sich Kleinwagenstromer in der Regel nur, wenn die Bedingungen perfekt sind: Relativ lange Haltedauer, hohe Jahreslaufleistung und möglichst viel Stadtverkehr, bei dem der Energieverbrauch des Stromers im Vergleich zu einem Verbrenner besonders günstig ausfällt.
Bei größeren Fahrzeugen hingegen könnten Elektroautos schon in einer Mehrheit der Fälle günstiger sein als Konkurrenzmodelle mit Verbrennungsmotor. Und genau dieser Frage wollen wir in drei Kategorien nachgehen:
I) Bei aktuellen Elektroautos der Kompaktklasse, II) bei aktuellen Elektroautos der Oberklasse und III) bei künftigen Elektroautos der Mittelklasse.
Die hier angestellten Berechnungen sollen dem Leser eigene Preisanalysen erleichtern: Wer ein günstigeres Fahrzeug kaufen will, dafür aber zum Beispiel jährlich mehr Kilometer zurücklegt und seinen Wagen länger oder kürzer als 6 Jahre behalten will, kann einfach die hier bereitgestellten Zahlen entsprechend anpassen, um ein personalisiertes Ergebnis zu erhalten. „Elektroautos — nur Spaßmobil für reiche Ökos?“ weiterlesen