Einwand ”Elektroautos haben aufgrund großer Übertragungsverluste eine schlechtere Energieeffizienz als andere Antriebsarten”
[Letztes Update: 6.5.2017] Im Englischen gibt es den sehr anschaulichen Begriff “the long tailpipe” — wörtlich übersetzt: “der lange Auspuff”. Er wird im Zusammenhang mit den Emissionen von Elektrofahrzeugen verwendet, um auszudrücken, dass diese zwar keinen Verbrennungsmotor haben und somit lokal emissionsfrei sind, sie ihre Antriebsenergie aber in Form von Strom aus der Steckdose ziehen, der von stationären Kraftwerken erzeugt wird. Je nachdem, um was für ein Kraftwerk es sich handelt, fallen dort etwa bei der Verbrennung fossiler Energieträger entsprechende Emissionen an. Der “Auspuff” der Elektroautos endet also im übertragenen Sinne am weit entfernten Kohle‑, Gas- oder Ölkraftwerk.
Folglich hängen die durch Elektroautos verursachten Emissionen hauptsächlich von dem Strommix ab, mit dem sie “betankt” werden. Und was für die Emissionen gilt, gilt auch für die Effizienz: Die Energieeffizienz von Elektrofahrzeugen hängt in erster Linie vom Wirkungsgrad der Kraftwerke ab, die den Strom erzeugen. Und die Energieeffizienz der Fahrzeuge verschiedener Antriebsarten ist — unter Berücksichtigung des für den Aufbau der jeweils benötigten Infrastruktur erforderlichen Aufwands — wiederum ausschlaggebend dafür, auf welche Antriebsart die Menschheit mit Blick auf die Mobilität der Zukunft setzen sollte:
“Für die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten […] entscheidend […] sind die Energiekosten und damit die Energieeffizienz. Je niedriger der Energieverbrauch, desto geringer die Kosten für eine Energiewende im Verkehr.“
Um der Frage nachzugehen, wie Stromer bei der von der Quelle bis zum Rad gemessenen Energieeffizienz im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor abschneiden, müssen wir also zunächst die Kraftwerke betrachten.
Zuvor wollen wir aber noch schnell den deutschen Strommix etwas genauer unter die Lupe nehmen. „Stromer vs. Verbrenner — Kampf um die Effizienz-Exzellenz“ weiterlesen